Wider des Vergessens – heute: Libyen

Zwei Schweizer Landsleute in Libyen

Gedankenschnippsel und Verweise im Zeichen „Wider des Vergessens“ über einen Konflikt zweier Länder deren Rechtsauffassung und Kultur diametral auseinander driften.

Ein paar wichtige Eckpfeiler zur Erinnerung:

(Quelle: 20min Chronik der Libyenkrise)
  • 15. Juli 2008 – Festnahme Hannibal Al-Gaddafi in Genf, Schweiz.
    Auslöser der Krise. (Huch,  bobsmiles Hochzeitstag.)
  • 19. Juli 2008 – Festnahme der beiden schweizer Geschäftsleute.
    ABB
    -Mitarbeiter Max Göldi und Geschäftsmann Rachid Hamdani.
  • 31. Oktober 2008: Libyen erlaubt sieben Schweizer Bürgerinnen und Bürgern die Ausreise. Die beiden Schweizer […] dürfen das Land aber nach wie vor nicht verlassen….
  • 29. Mai 2009 – Aussenministerin Micheline Calmy-Rey reist nach Tripolis. Sie führt Gespräche mit dem Premier- und dem Aussenminister und trifft die festgehaltenen Schweizer.
  • 20. August 2009: Bundespräsident Hans-Rudolf Merz reist nach Tripolis und unterzeichnet einen Vertrag zur Beilegung der Krise. Darin verpflichtet sich die Schweiz, für die «ungerechtfertigten» und «unnötigen» Massnahmen der Genfer Behörden und der Schweiz zu entschuldigen.
    Fataler Fehler: Merz unterlässt es, sich mit Oberst Gaddafi zu treffen. Meiner Meinung nach die Schlüsselstelle, ein verpasster Weg um aus der Krise zu finden.
  • 24. September 2009 – Bundespräsident Hans-Rudolf Merz trifft in New York mit dem libyschen Staatschef Muammar al Gaddafi zusammen. Erzählt ihm von der trickreichen Deportation vorsorglichen Unterbringung der beiden Schweizer an einem «sicheren Ort».
  • 9. November 2009Max Göldi und Rachid Hamdani befinden sich wieder in der Schweizerischen Botschaft.


Die Frage stellt sich, um was geht es hier eigentlich?

Es geht um die durch unseren Rechtsstaat, mit der Verhaftung des Sohnes eines legitimierten Landesführers ausgelösten Krise.
Punkt.

<Zynismus>
Die erfolgte Reaktion ist unter dem Aspekt eines „beschützenden“ und emotional gekränkten (Über-)Vaters durchaus verständlich und erinnert an die Kindergartenzeit: „Mein Kind? Das macht so was nicht. Schauen sie lieber mal ihre beiden Bürschchen an, die dürften hier eigentlich gar nicht im Sandkasten spielen …“
</Zynismus>

Und unter diesem Gesichtspunkt sind hetzende und extreme Vorderungen nicht sehr konstruktiv.
Blogger-Kommentare von „Ist doch eure eigene Schuld. Schaut selber, wie ihr heim kommt!“ bis „Los Ueli, haut sie da raus!“ bringen, ausser in Fatalismus zu verfallen, oder noch mehr Abwehrhaltung zu generieren, rein gar nichts.

Auch halte ich ziemlich wenig von diesen Trittbrett-Aktionen, wie zum Beispiel der „Stop-Kleber.ch“ (absichtlich nicht verlinkt), die ausser Geld für die Initianten zu generieren, der Sache nicht dienen, sondern nur den im Monopoly der Treibstoffmarktmultis mitspielenden Tankstellenpächtern eins ans Bein pinkeln.

In der ganzen Affäre um die beiden festsitzenden Geschäftsleute in Libyen ist bereits einiges an politischem und journalistischem Geschwurbel produziert worden. Viele gut gemeinte Aktionen scheiterten an gegensätzlichen Ein- und Ansichten der Konflikt-Parteien und verliefen am Ende im Sand der schützenden Informationssperre.

Was kann ich, bzw. was können wir zur Krisenbewältigung beitragen?
Ein Zeichen gesetzt hat ja bereits amnesty international , deren (leider noch unbeantworteter) Brief an die „libysche Seite“ möglicherweise zu einer „Freilassung“ der Geiseln zurück in die Schweizer Botschaft geführt hat.

Rein chauvinistisch gefärbte Hass-Kampagnen dürfen also nicht das Ziel sein, sondern Proteste in  gemässigter Form gegen das unterschiedliche Rechtsverständnis.
Beim Konfliktpartner halt mal anklopfen und nach dem Status fragen. Hallo, ist da noch jemand? Liebe Politiker, bitte nachhaken, und nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Ich hoffe, nicht zu arg pauschalisiert argumentiert zu haben, ich versuche nur, mit diesen Zeilen meinen Unmut über die verfahrene Situation zum Ausdruck zu bringen, ein Apell an die Menschlichkeit. Mit der Hoffnung auf ein gutes Ende und WIDER DES VERGESSENS:   GuantánamoBurmaTibetSchweiz, …

Und so denkt man zur gleichen Zeit in der Bloghütten – Nachbarschaft darüber:

… und weitere stossen dazu:

Posted by bobsmile

2 comments

[…] das Schicksal der beiden Geiseln erinnern heute auch die Blogs Die Kreide, Bobsmile, Zappadong, Thinkabout, henusodeblog, Augenreiberei Gespeichert unter: Hinweis — […]

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