Sind Greenpeace Aktionen ein Auslaufmodell?

(Fukushima I – Dampf und Rauch über Block 3)

Seit der Nuklearkatastrophe in Fukushima 2011 ist wohl dem hintersten und letzten Ofenbänkler klar, welch gravierende Auswirkungen ein havariertes Kernkraftwerk auf die Umwelt, und somit für Mensch, Tiere, Pflanzen hat.

Da wirken solche Aktionen, wie der „Luftangriff“ auf ein französisches Kernkraftwerk des motorisierten Gleitschirmaktivisten schon fast verzweifelt.

Spektakuläre Greenpeace-Aktion wenige Tage vor der Stichwahl in Frankreich:
Ein Deutscher überflog mit einem motorisierten Gleitschirm das Atomkraftwerk in Bugey und warf eine Rauchbombe auf das Dach der Anlage. Damit sollten die Sicherheitsrisiken der Reaktoren aufgezeigt werden.
(Spiegel-Online)

 

(Bildquelle: Spiegel-Online)

 

Allerdings zerrt diese rührige, wie tollkühne Fliegeraktion, im Schlepptau gravierende Fakten ans Tageslicht: Anders als zum Beispiel in Deutschland, wird die Möglichkeit eines Flugzeugabsturzes gar nicht  im Stresstest für solche Anlagen einbezogen

Am Sonntag kommt es zur Stichwahl zwischen Präsident Nicolas Sarkozy und seinem Herausforderer François Hollande. Beide wollen an der Atomkraft festhalten. Hollande will allerdings schrittweise umsteuern und in der nächsten Amtszeit das mehr als 30 Jahre alte, besonders umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland abschalten.
(Spiegel-Online)

Ist zu hoffen, dass wir auf unserem Weg zum Ausstieg, nie auf französischen (Atom-)Stromimport angewiesen sein werden, echte Alternativen sind gefragt, und die wollen auch erst noch realisiert werden, was angesichts dem steinigen Weg durch alle Mitsprache-Instanzen in Politik, Umwelt und Wirtschaft, noch etwas dauern wird.

Fazit
Das Aufzeigen der Gefahr von AKWs durch spektakuläre Aktionen ist meiner Ansicht nach Eulen nach Athen getragen.

Gefragt sind vielmehr Ideen, wie wir den Stromverbrauch senken und die Erzeugung auf umweltverträgliche Quellen verlagern können. Und wie wir die Entscheidungsträger dazu bringen, in die Gänge zu kommen. Denn, Solarzellen auf jedes Dach zu bringen, ist das eine, der länderübergreifende Ausbau der Stromnetze das andere, wohl grössere Problem.

 

 

 

Posted by Bobsmile

1 comment

Es braucht sie leider immer noch, solche Aktionen. Natürlich wäre es intelligenter, nach Alternativen zu suchen statt auf die Gefahren von AKWs hinzuweisen.

Ich befürchte aber, dass bei vielen noch gar kein Denkprozess losgetreten wurde um nur schon über die Gefahren der Stromproduktion nachzudenken. Frankreich ist das besten Beispiel dafür, denn einen Ausstieg – oder wenigstens eine Reduktion des Atomstroms – hatte weder der eine noch der andere Präsidentschaftskandidat begrüsst. Man könnte fast meinen, Tschernobyl und Fukushima wären nie bis zu den Franzosen durchgedrungen, das Abfallproblem auch nicht usw… 🙁

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