Monat: August 2010

Kaffeefahrten – wer nicht hören will, muss fühlen

Die Anbieter von Kaffeefahrten, bei denen einem trockenen Frühstück, meistens immer auch eine saftige Werbeveranstaltung folgt, lassen sich dauernd neue Werbebotschaften einfallen, damit (meist ältere) Kunden darauf hereinfallen und brav in ihren Bauernfänger-Bus einsteigen.

Natürlich kann man die Schuld auch einfach auf die „naiven Kunden“ abschieben. Aber ist es nicht einfach verwerflich, die Unwissenheit älterer Menschen aufs schändlichste zu missbrauchen?

Die Sendung Espresso von DRS1 nahm das altbekannte Thema auf und informiert über die „neue Masche“, bei denen ein amtlich anmutendes Schreiben eines „Finanzdienstleisters“, aus dem nicht ausbezahlten Gewinn einer solchen Kaffeefahrt eine „angemessene Summe realisiert“  haben soll, man müsse das Geld nur noch abholen. (genau!)

Die Hörerin R.M. war trotz Zweifel interessiert und fuhr im Bus mit, liess aber ihren Mann im Auto folgen. Und es kam wie es kommen musste. Frau R.M. ging wie alle anderen leer aus,  konnte aber, dank ihrem Mann, die in einem abgelegenen Kaff stattfindende Werbeveranstaltung  vorzeitig verlassen.

Hier zur Ansicht ein entsprechendes Schreiben des im Espresso Beitrag erwähnten „Finanzdienstleisters“:

(Bild-Quelle:konsumer.com)

Was andere zum Thema schreiben:

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Vermisst wird …

(redcross.ch)

Während der letzten Tage wurde über die Todesstrafeninitiative (zurecht) heftig debattiert. (-> hier, hier und hier.)

Es zeigt, welch tragische Irrwege manchmal für die psychische Aufarbeitung eingeschlagen werden, hervorgerufen durch den Schmerz eines in höchstem Masse ungerechten, oder unverständlichen Ereignisses.
So unfassbar dieser Mord auch ist, eines bleibt den hinterbliebenen Angehörigen/Initianten: Die Gewissheit über den Tod eines geliebten Menschen.

Ganz anders leiden die „Hinterbliebenen“ von vermissten Menschen. Für sie ist die Ungewissheit wie eine stumme Folter:

„Weltweit werden hunderttausende Menschen vermisst. Sie wurden verschleppt, umgebracht oder sind im Krieg gefallen. Ihre Angehörigen sind zum Teil seit vielen Jahren ohne Nachricht über ihr Schicksal. Anlässlich des Internationalen Tags der Verschwundenen am 30. August macht das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) auf die Tragödie der Vermissten und ihrer Angehörigen aufmerksam. [weiterlesen…]“
(Quelle Bild und Text: redcross.ch)

Am 30. August ist Internationaler Tag der Verschwundenen.

„Der Suchdienst des SRK bearbeitet jährlich rund 400 Suchanträge. Über 50 Prozent davon können erfolgreich abgeschlossen werden.“

Wahrscheinlich steht im Anschluss an einen „erfolgreich abgeschlossenen“ Suchantrag nicht immer ein Happyend, aber eines erhalten die Angehörigen auf jeden Fall: Gewissheit.

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SAH Volksbefragung – Satirisches Trittbrettfahren

Ganz (bewusst) im marktschreierischen Stil der SVP (Wahl-)Kampagne hat nun das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH ihrerseits eine (Wachrüttel-)Kampagne lanciert, deren Augenmerk auf die Misstände durch Ausbeutung bei Beschaffungsgeschäften Schweizer Gemeinden gerichtet ist.

Unter dem Link „volks-befragung.ch“  (mit Bindestrich!) findet sich die Einstiegsseite mit dem Schlagwort „Ausbeutung“ statt  „Ausländer“.

Und hier nun  Original …

(SVP)

… und „Fälschung“

(SAH)

Trotz ernstem Thema, lädt der satirische Anstrich der SAH Kampagne zum Schmunzeln ein, schlägt er doch zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wer wirft wohl den ersten Stein in Sachen Ideenklau? 😉

Infos zur Kampagne gibt es auch unter www.kehrseite.ch
(«Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern»)

Aprospos verfügbare Internetadressen:
In der Augenreiberei erfährt man übrigens, wie gewisse Firmen eine gewisse Firma mit reservierten Internet-Adressen politisch(en) Schindluder betreibt.

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Homepage under construction

Was haben der Berner Wankdorfplatz und bobsmiles Homepage gemeinsam?

Beide sind im Moment eine riesige Baustelle, deshalb flimmert zur Zeit auch nur das Testbild über den Schirm.

Grund: Ich kämpfe mich nur langsam durch SelfHTML, PHP, CSS und die zahlreichen hübschen Style-Vorschläge aus dem WWW. (z.B. bei csszengarden.com)

Dafür habe ich es schon mal geschafft, dem WordPress Thema das default.css anzupassen, auf dass es hier (auf Wunsch von Titus) nicht mehr so eng ist wie in einem Bergtal. 😉

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Bananen gegen Muskelzerrung

Gestern war Handballtraining und „zum Aufwärmen“ spielten wir wie immer  Fussball.

So nach 30 min. hatte meine linke Wade genug vom amateurhaften Gekicke und meldete sich mit einem leichten Ziehen, dass sich dann zu einer ausgewachsenen Zerrung emporschraubte. Ich humpelte trotzdem noch tapfer für’s Handballtraining mit, was mir dann aber der Oberschenkel auf gleicher Seite ebenfalls verübelte.

Leider häufen sich diese Vorfälle in letzter Zeit, weshalb ich nun meinen Bananenkonsum (enthält ja prima viel Magnesium) hochschrauben werde!

Mal schauen, ob’s hilft. Hat sonst noch jemand einen Tipp für mich?

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Gölä Tour Promotion mit Eva Prinzip

Deutschland hat ihr Heimchen Eva Herman, und die Schweiz ihren Büezer Rocker Marco „Gölä“ Pfeuti.

Beide stehen mehr oder weniger für „rechte Werte“ ein.

Und damit ist die Promotionsmaschinerie für Göläs neues Album angelaufen, hat bereits die Gemüter erhitzt und die Fans verzückt.

Und hier ein paar Statements von Gölä, der ja nie mehr auf Schweizerdeutsch singen wollte und dann doch wieder auf Schweizerdeutsch sang und sich jetzt mit den Bellamy Brothers auf Tournee wagt:
(Nachzulesen in der Presse und auf knill blog)

  • «Ich würde praktisch den gesamten Bundesrat auswechseln. Die Schweizer Politiker sind komplett unfähig.»

  • «Wenn jemand in mein Haus einbricht und meine Frau und Kinder angreift, dann habe ich das Recht, den zu erschiessen … Ein anständiger Bürger sollte auch eine Waffe zu Hause haben dürfen.»
  • «Die Jugend kennt keine Ehre mehr. Der Respekt vor ­einem Menschenleben ist verloren gegangen.»

Sogar die Politik warf mit dem SVP Häuptling „Kleiner Brunner“ einen Wahlkampf-Anker und holt den Berner Rocker für kurze Zeit ins Boot, das gemäss zu erwartendem Resultat aus der Volksbefragung.ch wohl wieder mal zu voll wird.

O-Ton Brunner:
„Wir würden zusammen durchs Land ziehen und die Schweiz rocken: Er singt, und ich mache den Background.

Wer Lust auf noch mehr Gölä Prinzipien hat, darf sich gerne noch einmal das etwas ältere Interview in der Welwoche („Treuer als jeder Hund“) aus dem Jahre 2006 zu Gemüte führen. Darin stellte sich der Journalist*) sprachtechnisch auf die gleiche Stufe wie Pfeuti.
Ein Schelm, der Absicht unterstellt, aber man darf das auch nicht zu eng sehen.  🙂

  • Zu Eva Herman gibts bei Swiss-Lupe spannende Ansichten.

*) [Update: Musikredaktor Albert Kuhn wurde wegen seiner Kritik am rechtspopulistischen Stil zur Minarettabstimmung letztes Jahr von Weltwoche Chef Köppel entlassen! ]

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Begegnung mit dem „Fremden“

Es geschah an einem Donnerstag Nachmittag im schwedischen Möbelhaus an der Einkaufsmeile in Lyssach, den ich nicht so schnell vergessen werde.

Es war in meiner letzten Ferienwoche und gemeinsam mit meiner besten Ehefrau von allen schauten wir mit mehr oder weniger Interesse auf die doch etwas wackeligen Sitzgelegenheiten im Wohnzimmerbereich.

Da geschah es: Ich stand zum ersten Mal Auge in Auge einer Muslimin im Niqab gegenüber. Daneben vermutlich ihr Mann: Shorts, T-Shirt mit westlichem Modelabel-Aufdruck, Flip-Flops.
Ok, Auge in Auge ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe es so in Erinnerung. Nur kurz, ein flüchtiger Augenkontakt, da bin ich mir sicher.

Ein nie gekanntes Gefühl stieg in mir auf, eine Mischung aus Überraschung, Abneigung, Hühnerhaut, (Furcht?), Ärger, Misstrauen, Mitleid, Unmut, über mich selber? Hatte ich nicht schon hunderte Male in den Medien Bilder von solch verhüllten Frauen gesehen? Und jetzt geriet meine Gefühlswelt derart in Rage?

Gut, hier fand also meine erste reale Begegnung mit einer bis auf die Augen verschleierten Person statt. Der Flip-Flop Mann redete mit ihr in einer mir fremden Sprache über eine Kücheneinrichtung, jedenfalls standen sie davor. Sie antwortete ihm, … wahrscheinlich, … jedenfalls sah man ein leichtes Flattern des Niqab, gleich unterhalb der von der Nase verursachten Wölbung.

Ich sah die Menschen um uns tuscheln, ich sah in grinsende Gesichter und ich sah in verwunderte Gesichter. Ich sah diverseste Minenspiele, konnte die Gesichts- und Körperhaltungen deuten und verstand plötzlich, wie viel mir unsere Kultur des ganzheitlichen Kommunizierens mit Gestik und Sprache bedeutet.

Dieser Frau im schwedischen Möbelhaus neben der schwedischen Küche, neben ihrem Bierbauch-Mann, wird diese Kommunikationsform in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit immer versagt bleiben.

Ich kann es nicht verstehen, diskutierte den ganzen Tag immer wieder mit meiner Frau über diese eine kurze Begegung, zum Schluss blieb mir nur ein Fazit:

Ein generelles Verschleierungsverbot ist kontraproduktiv, aber Aufklärung tut Not und gewisse Schweizerische, bzw. westliche  Normen gelten halt einfach auch für Muslime.

Aus den Schweizerischen Passfoto Kriterien:

Muslimische Bekleidungsfomen:


Von Kopftuch bis Burka, was andere darüber schreiben:

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Biketour auf den Mont Soleil

Am Mittwoch machte bobsmile, mit bester Ehefrau von allen auf dem Sozius, einen Ausflug mit dem Bike. Via Neuchatel – St.Imier ging es serpentinenmässig hoch auf den Mont Soleil zu den imposanten Windrädern und dem Solarfeld (Jahresleistung liegt bei rund 500’000 kWh)


(societe-mont-soleil.ch)

E9 – die neue Windturbine  |  Daneben E7, eine der älteren Anlage (2004)


(Karte: www.juvent.ch)

Die bestehenden 8  erhielten durch eine 2 monatige Ausbauphase 8 weitere Juvent Windturbinen hinzu. Insgesammt stehen nun auf dem Gebiet zwischen Mont Soleil und Mont Crosin 16 Windturbinen mit einer Jahres – Gesamtleistung von 40 000 000 kWh !

Zum Vergleich :

Stromverbrauch je Haushalt 2003
(in Kilowattstunden)

Schweden 9 240
Finnland 8 580
Irland (2002) 5 900
Zypern (nur Republik Zypern) 5 440
Frankreich 5 120
Griechenland (2002) 4 940
Österreich 4 770
Großbritannien 4 670
Luxemburg (2000) 4 650
Slowenien (2002) 4 230
Spanien 4 160
Belgien 4 100
Dänemark 3 930
Niederlande 3 850
Deutschland 3 550
Tschechien 3 370
Portugal 2 950
Italien 2 930
Ungarn 2 920
Estland 2 760
Slowakei 2 740
Polen 1 950
Litauen 1 480
Lettland
Malta
Durschnitt EU-25 4 040
Norwegen 15 400
Schweiz 5 220

(Quelle: Verivox.de)

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Cobra im Conny-Land bereitet Kopfschmerzen

Achterbahn Cobra

Leider waren wir für die neue Achterbahn genau 3 Tage zu früh im Conny-Land Lipperswil und konnten so (zum Glück?) keine persönlichen Fahreindrücke sammeln.

Parkeingang mit Cobra im Hintergrund

Doch am 29. Juli wurde die erste Linear-Achterbahn in der Schweiz dieser Bauart (PAX Design – Moskau) nach 3-jähriger(!) Bauzeit mit einer gelungenen Licht- und Ton-Choreographie offiziell eröffnet.

Käse- und Chocolatprominenz aus allen Landesteilen wohnten dem Spektakel bei:

Kopfschmerzen

Leider ist damit aber der (jahre-) lange Leidensweg der Parkbetreiber-Familie Gasser noch lange nicht vorbei. Nach einigen Publikumsdurchläufen in den letzten Tagen war das vernichtende Fazit gezogen: Unruhige Fahrt und Schläge auf den Körper, viele Passagiere klagten anschliessend über Kopfschmerzen.

Nun steht die Bahn erstmal wieder still und es muss nachgebessert werden.

Hier die Hinweise auf der Parkseite:

Ich hoffe von Herzen für den Park, der ja bereits in den 90ern stark in die Kritik geraten war, dann 2002 mit einer acht mal grösseren Delphinlagune das Platzangebot für die Tümmler verbessert hat, nun mit der Cobra einen „Menschgerechten“ Rollercoaster hinbekommt, damit beim Familienausflug die Ü-140cm auch ohne Kopfschmerzen den Park geniessen können.
😉

Presse zur Cobra im Conny-Land:

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Salzburger Nockerl und Alpenrosentango

Die Auszeit brachte genau die richtige Mischung aus Entspannung, Freizeitarbeit und neuen Eindrücken.

In Salzburg liessen wir es uns vier Tage einfach nur Gutgehen.

Auf der Alp Breitlauenen (Schynige Platte) sahen wir das Stück Alpenrosentango, dass dem Ensemble von art7theater bei gefühlten 5°C, Wind und Dauerregen alles abverlangte.

Nach der Pause hatte Petrus dann doch noch ein Einsehen, liess wenigstens den Regen weg und bei der Talfahrt bot sich ein unvergleichlicher Ausblick auf das nächtliche Interlaken.

Nach einem verregneten 1. August auf der Alp im Binntal(VS) erwartete uns dann zu Hause die Überreste des nächtlichen Unwetters.

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