Da rieb ich mir beim Durchlesen meiner Tageszeitung ganz kurz die Augen. Eine Frau hatte in Bet Sche’an zufällig zwei Büsten entdeckt, die mutmasslich der Regen freigewaschen hatte. Ist jetzt nicht so aussergewöhnlich, da der Fundort ja bereits eine Ausgrabungsstätte ist. Nein, interessanter ist die Meldung selber, denn sie wurde gleich zweimal in der gleichen Ausgabe „Der Bund“ abgedruckt. Einmal im „Kleinen Bund – Finale“ und einmal im Panorama-Teil der letzten Seite.
Entweder hatten die beiden Redaktionsteams bereits zu tief ins Silvesterglass geschaut oder sich einfach nicht abgesprochen. Jedenfalls wurde der Artikel leicht unterschiedlich redigiert. Einmal wurde der Text mit Tel Aviv und andererseits mit Jerusalem verortet. Auch die Titelzeile gibt die Charakteren der unterschiedlichen Redaktionen wider:
Team Panorama: „Israelin stolpert über lebensgrosse Köpfe aus der Römerzeit“
Team Finale: „Israelin stolpert über Büsten aus der Römerzeit“
Fazit: Bei aller Peinlichkeit, dass eine SDA-Meldung mehrfach in den Spalten auftaucht, so zeigt das unterschiedliche Erscheinungsbild, dass immer noch Menschen dahinter stehen, die diese Meldungen aufbereiten. Allerdings sollten sich die Redaktionen untereinander über ihre verwendeten Spaltenfüller einigen, damit beim zahlenden Leser nicht das Gefühl über fehlende Qualitätsstandards aufkommt.
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