Bobsmile's Blog

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Thorberg „erwirtschaftet“ 5.5 Mio Gewinn!

Da musste ich gestern in meiner Hauszeitun „Der Bund“ zweimal hinlesen. Ein Gefängnis war für mich bisher eine Steuerfinanzierte Institution, welche kriminelle Individuen beherbergt und sie so vor der Gesellschaft schützt. Jetzt lese ich, dass dieser „Betrieb“ 2010 einen Gewinn von
5,5 Millionen ausweist.


(Bildquelle: DerBund online – newsnetz)

Hallo, wie denn das? Gemäss Bericht decken die geregelten Tagesansätze für Kostgeld (Geld, dass die einweisenden Kantone dem Thorberg für die Unterbringung der Häftlinge bezahlen müssen) gerade mal so die Aufwände bei einer Auslastung von 95%. Darüber hinaus kann der Thorberg durch grössere Belegung oder straffere Prozesse einen kleinen(!) Gewinn erzielen.

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„Ja zu Europa, Nein zu Europa“

Die PARTEI

mit Martin Sonneborn an der Spitze hat es geschafft. Mit überspitzten Aussagen und einem Programm, das Europagegnern, wie -befürwortern etwas zu bieten haben scheint, – und dank dem Bundesverfassungsgericht, dass die 3% Hürde abschaffte, sitzt der Satiriker und Chefredaktor nächstens in einem bequemen Sessel in Brüssel und zügelt 33’000 Euro im Monat ab. Einfach nur fürs Abnicken der Kommisionsbeschlüsse, wie er selber sagt. Und er ist dabei nicht eigennützig, nein, er möchte das Vergnügen mit seinen Spezis teilen:

„Ich werde mich vier Wochen lang intensiv auf meinen Rücktritt vorbereiten“, so Sonneborn gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Ihm sollen dann PARTEI-Genossen folgen, der Plan sieht so aus: „Wir werden versuchen, monatlich zurückzutreten, um 60 Parteimitglieder durchzuschleusen durch das EU-Parlament“, sagte der Journalist.

Auf diese Weise könne sich jedes Mitglied einmal für 33.000 Euro im Monat Brüssel anschauen, zurücktreten und noch sechs Monate lang Übergangsgeld beziehen. „Wir melken die EU wie ein kleiner südeuropäischer Staat,“ so der 49 Jahre alte Satiriker.

Quelle: euronews.com

Klar, die Realität sieht anders aus, aber das ist ja auch nicht der Anspruch dieser Partei. Sie wollen [Zitat die-parte.de] „ja nur spielen – und Spass! – und ein bisschen Merkel ärgern …“ 😉

Und so erstaunt es nicht, dass bei aller Politikverdrossenheit in Europa eine Partei mit einem sinnentleerten Programm über 180’000 Stimmen für sich gewinnen kann. Denn oft unterscheiden sich die Worthülsen in den Programmen der etablierten Volksvertretervereine nicht wesentlich von jenen der PARTEI. 😀

Und, im Zeitgeist der Spass- und  Like-Gesellschaft ist man mit Zustimmung beim Netzdurchklicken schnell bei der Hand, ohne dem ganzen wirklich Aufmerksamkeit zu schenken. So hat Sonneborn auch noch keine Glückwünsche zum Einzug ins Europaparlament erhalten.

Jedenfalls ist die PARTEI nicht die einzige verarschende „Kraft“ in Brüssel.

Siehe dazu auch den Beitrag bei swiss-lupe über die AFD.

 

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Verstörend, aber auch faszinierend – zum Tod von Künstler H.R.Giger

H.R. Giger

(Quelle: wikipedia)

Ein grossartiger Künstler, dessen Werke mich schon immer fasziniert haben und weiterhin auch faszinieren. Leider wurde er am 12. Mai 2014 viel zu früh durch einen Unfall aus dem Leben gerissen.

Da ich den Mensch H.R.Giger zuwenig kenne, um jetzt hier gross über ihn zu schreiben, verwiese ich lieber auf die stimmigen Nachrufe im Netz:

Alien-Schöpfer HR Giger mit 74 Jahren gestorben (golem.de)
H.R. Giger – Nachruf auf den Alien-Erfinder (spiegel-online)
Der „Alien“-Vater ist tot (Der Bund)

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Schlammschlacht rund ums Shoah-Business

Ein US-Gericht hat die belgische Autorin einer gefälschten Holocaust-Autobiografie dazu verurteilt, ihrem Verleger 22,5 Millionen Dollar zu zahlen. Die Autorin Misha Defonseca hatte die Erfolgsstory «Leben mit Wölfen» frei erfunden.

Wie scham- und geschmacklos aber auch – könnte man denken.
Beleuchtet man allerdings etwas die Hintergründe, kommt der Verlag Mt. Ivy Press und deren Leiterin, Jane Daniel, ganz schlecht weg. Nicht nur dass sie die phantasievolle Erzählerin Misha Defonseca um ihren Anteil betrogen hat, nein, sie war ursprünglich sogar Auslöser dieses Hoaxes. Ein weiterer unrühmlicher Stein im Shoah-Business (-> Amerikaniserung des Holocaust)

Denn gemäss Henryk M. Broders Ausführungen zur Begegnung 1996, (also noch vor der Veröffentlichung des Buches,) mit den drei Protagonistinnen (Erzählerin Misha Defonseca, Ghostwriterin Vera Lee und Verlegerin Jane Daniel) war die Geschichte alles andere als wasserdicht. Weder schriftliche Belege, noch lebende Zeitzeugen konnten die autobiographischen Erlebnisse Defonsecas untermauern.

Zitat Jane Daniel, Verlegerin:
„Das Buch war meine Idee“, sagt Jane Daniel mit dem Stolz einer Entdeckerin, die bei „Rudis Reste Rampe“ ein echtes Fabergé-Ei gefunden hat.
[…]
„Ich verlege alles, was ich verkaufen kann.“

So so, und jetzt bekommt sie sogar ihre 22.5 Mio Dollar wieder zurück, nachdem sie sich an der gefakten Autobiographie eine goldene Nase verdient hat.
Also wer ist hier nun Betrügerin und wer Betrogene?

Jedenfalls scheinen die Hintergrundberichte zu dem Fall spannender zu sein, als das eigentliche Streitobjekt, die erfundene Geschichte „Leben mit Wölfen“ (im Original: „Misha: A Memoir of the Holocaust Years“).
Denn das gehört definitiv zurück ins persönliche Kopfkino der Misha Defonseca, alias Monique De Wael.

Zitat Defonseca
„This story is mine. It is not actually reality, but my reality, my way of surviving.“ (Quelle: AFP)

Quellen und Artikel zum Thema:

 

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Warnung vor dem toten Winkel

Mit Vergnügen hatte ich mich über die Rubrik Beschildert geschildert bei Flohnmobil amüsiert, als mir dieses Bild im Walliser-Bote auffiel:

IMG_20140413_0002

Wenn man den ramponierten Veloständer am unteren Bildrand sieht, kann man sich gut vorstellen, wie sich die eingestellten Fahrräder wohl präsentieren müssen.

😀

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Wer tickt denn hier nicht richtig?

Montag war Scary Day.

Erst verweigerte mir die Migrosbank den Zugang zum e-banking („FEHLER – Falsche Eingabe“),
dann blockierte mir mein free mailer GMX den Zugang zum Postfach,
und dann fing auch noch meine Uhr an zu spinnen.
(siehe GIF-Animation)

Tick Tack

Der Sekundenzeiger rennt in drei Sekunden Sprüngen übers Zifferblatt.

Wer tickt denn da nun nicht ganz richtig, fragte ich mich und machte mich via Guugel auf die Suche nach Antworten:

1. Migrosbank hat mir die falsche Fehlermeldung präsentiert, richtig wäre  „505 – Dienst nicht verfügbar“ gewesen. Also nix falsche Eingabe oder so. Funktioniert seit gestern wieder.

2. GMX Blockade: Erst dachte ich, es hat einen Zusammenhang mit der neuen Konfiguration, da emails bei GMX ab 1. April (kein Scherz :)) standartmässig nur noch via SSL abgerufen werden. Das hatte ich aber schon länger umgestellt. Nein, es musste wohl mit dem Wirbel um geklaute Email-Passwörter zu tun haben. Jedenfalls konnte ich gestern wieder – ohne Änderungen – problemlos zugreifen. Hab auch keine Post vom Provider bekommen. Na dann, weiterhin toi, toi, toi.

3. Bleibt noch meine Uhr, die tickt immer noch komisch, obwohl die Zeit schon korrekt angezeigt wird.
Erklärung: Mein Quarzwerk hat eine sogenannte „End-Of-Life“ Funktion, sprich: Tickt die Uhr im 3-Sekunden-Takt ist ein Batteriewechsel angesagt.

Na also, scheint die (meine) Welt wieder in Ordnung zu sein, obwohl ich mich schon frage, wie da jemand an 18 Millionen Email-Kontendaten, also Namen und Passwörter im Klartext rankommt, denn Passwörter werden doch „normalerweise“ als Hashcode abgespeichert. Fragen über Fragen …

 

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Mehr als nur eine Randnotiz

Eigentlich ist es mir gerade so gar nicht ums Schreiben, aber genau deshalb zwinge ich mich dazu.

Leider ist mein Blog in den letzten Monaten etwas eingeschlafen, und so habe ich auch nicht mehr so regelmässig kontrolliert, ob die Querverweise noch funktionieren, oder was es so bei benachbarten Bloggern jeweils Neues zu bestaunen gibt.

Nach dem ich einmal drübergepustet habe, der Staub sich verzogen hat, klapperte ich mal die Blogroll ab.

  • Hausfrau Hanna zelebriert unermüdlich den Alltag
  • Alice Gabathuler gibt tüchtig Gas beim Veröffentlichen von Jugendbüchern, schreibt und liest und schreibt und liest …
  • Titus‘ Augenreiberei scheint momentan etwas eingefroren, er selber aber ist fleissig am Twittern
  • BodeständiX ist aus seinem Blog emporgewachsen und hat (s)ein Buch veröffentlicht.
  • tinu hat zum x-ten mal seine welt, oder eben tinus-welt umgekrempelt
  • und thinkabout ist und bleibt thinkabout

Beim Blog Randnotizen von D.S. erschien ein Serverfehler und liess mich stutzen. Die andere Plattform von D.S. (Spitten Eemage), in der er seine weitere Passion, die Fotografie veröffentlichte,  liess sich auch nicht mehr öffnen und das machte mich dann doch stutzig.
Also googelte ich nach D.S. und einer der Treffer enthüllte völlig unerwartet die traurige Erkenntnis, dass D.S. im September 2013 nach einer schweren Krankheit gestorben sei.

Obwohl ich D.S. nur flüchtig via Blogkommunikation kannte, traf es mich halt doch irgendwie, hatte er doch auch in meinem Blog den einen oder anderen klugen Kommentar hinterlassen. Und so entferne ich etwas schweren Herzens den Link aus der Blogroll, werde aber seine Randnotizen in guter Erinnerung behalten. Die „broken links“ in den Kommentaren belasse ich, wie sie sind, als kleine Erinnerungsschnippsel zum Gedenken an einen ehemaligen Blogger.

In stiller Anteilnahme

Bobsmile

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Friday Night in San Francisco

Ein guter Kollege hat mir in den 90ern ein paar Trouvaillen seiner Vynilplatten überlassen, da er seine Sammlung wohl aus Platzgründen auf CD umstellte.
Eine der Platten davon ist Friday Night in San Francisco, eines der tollsten Live Albums, die ich kenne.

Zu hören sind Al Di Meola, John McLaughlin und Paco de Lucía, wie sie am 5. Dezember 1980 im Warfield Theatre von San Francisco lustvoll zusammen die Akustikgitarre spielen.

Paco de Lucía erlag am Mittwoch den 26. Februar 2014 in Cancún einem Herzinfarkt.

Ich glaube, es ist an der Zeit, die Platte wieder einmal aufzulegen, schon nur im Gedenken an einen grossen Künstler, der sich selber nie all zu wichtig nahm …

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… und wo ist jetzt Plan-B?

Wie Mark Balsiger in seinem Beitrag zum Ausgang der Masseneinwanderungs – Initiative so schön ausformuliert, wurden den „diffusen Ängsten“ und den (neu hinzugekommenen) „realen Sorgen“ 50.3 % aller Stimmenden zuwenig Rechnung getragen. Weder Wirtschaftsverbänden, noch Regierung ist es gelungen, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Sie hofften einfach: wird zwar knapp, aber letztendlich wohl nur ein Schuss vor den Bug, abgefeuert durch die ewig Unzufriedenen. Nun kam es anders: Volltreffer, und nun? Genau das ist das Problem:

Es gibt keinen Plan B

Nebst der üblichen Polemik von Seiten EU werden schon mal ganz konkrete Massnahmen ergriffen, Verhandlungen mit der Wirtschaft auf Eis gelegt und knackige Statements zu den fragilen Billateralen I und II ausgerufen: „Die Personenfreizügigkeit ist nicht verhandelbar.“

Zwar habe ich mich am Sonntag gegen den Bauch und für den Kopf entschieden, bin aber überzeugt, dass es nun mit konzeptlosem Schöngerede seitens unserer Staatsvertreter eben vorbei ist, der Auftrag des Souveräns verlangt nun eine rasche Umsetzung des Initiativtextes. Zum Glück ist dieser relativ offen gehalten.

Somit stimme ich Mark Balsiger zu: durch diese EU brüskierende Annahme der Masseneinwanderungsinitiative wird die Schweiz nicht untergehen, dazu ist sie wirtschaftlich zu sehr mit der EU verbandelt und übernimmt laufend EU Recht um überhaupt ein ernst zu nehmender Handelspartner zu sein und zu bleiben.

Aber: Die Reputation bei den EU-Bürgern  ist tüchtig angeschlagen, darunter leiden wird vor allem die Tourismusbranche. Auch wird die Ausstrahlung des nächsten Schweizer Tatorts in Deutschland und Östereich wohl kein Blockbuster, was aber vorher auch nicht anders war. 😀

Nein, nein, ich möchte die Situation nicht ins Lächerliche ziehen, aber ich bin irgendwie von allen Seiten entäuscht. Der polternde Übervater und seine Entourage haben es – dank schwacher Gegenwehr Seitens Regierung und Wirtschaft – geschafft, das Volch über den Tisch zu ziehen und dessen Sorgen und Ängsten mit einer Scheinlösung ein Heilmittel zu verkaufen. Henusode – solche Medizin ist bitter, teuer und bleibt letztendlich doch nur ein Placebo. Denn es wird in Zukunft kein einziger Sitzplatz im Zug generiert, die Landschaft lässt sich nicht mit Kontigentierungen gestalten und wem sollen wir unsere Erzeugnisse verkaufen, wenn uns der Zugang zukünftig zum EU-Binnenmarkt (zu Recht) verwehrt wird?

Wer glaubt, die Bilateralen II lassen sich im Bereich der vollen Personenfreizügigkeit ernsthaft nachverhandeln, ist naiv, oder ein Träumer oder beides. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in unserem Land 50.3 % aller Stimmenden naive Träumer sind. Also, liebe Regierung nehmt eure Bürger und dessen Ängste und Sorgen in Zukunft ernst – und seien sie auch noch so diffus! Die Schlacht ist eröffnet. Die nächste (ECOPOP-) Initiative könnte im Fahrwasser der blutleckenden Scharfmacher mangels Plan B zum aktuellen Masseneinwanderungs-Auftrag dummerweise ebenfalls angenommen werden.

Nachtrag
Auch wenn die Bürger im Ausland nun – angefeuert durch das Köppelsche Rhetoriksperrfeuer bei „hart aber fair“ in der ARD – angewiedert auf die Schweiz eindreschen, gebe ich zu bedenken: Würde in den Umländern die direkte Demokratie wie in der Schweiz praktiziert werden, der Ausgang einer Masseneinwanderungs-Initiative wäre wohl ähnlich verlaufen.


Weitere Stimmen zum Ausgang der MEI aus der Blogosphäre:

 

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