Swisscomitis oder mein Frust mit dem ADSL

(Bild: Schaad in derBund.ch)

Argh – wieder mal ein Wochenende ohne stabile Verbindung zu meinem Lieblingsprovider swisscom!
Im letzten Halbjahr häuften sich die Tage, an denen das DSL Signal ständig abriss und mein Modem nur öde blinkte.
Mein erstes Problem-Ticket an swisscom vom Juni wurde mit einem Standardbriefmail beantwortet:

„Sehr geeherter Herr …
Vielen Dank für Ihre Anfrage.

Mit Ihrer Anfrage haben wir entschieden Ihren Anschluss mal genauer anzuschauen, wir konnten feststellen das seit einigen Tagen die Verbindung einige Störungen aufweist.

Gemäss den Daten die wir ausgelesen haben, vermuten wir das Hauptproblem liegt an einem defekten Microfilter oder fehlenden Microfilter.

An jeder Telefonsteckdose an welcher ein Gerät angeschlossen ist, muss ein Microfilter angeschlossen sein. Sollte dies der Fall sein, bitte wir Sie den Microfilter auszutauschen.“

Da habe ich den Filter erst mal böse angeguckt, und siehe da, die Verbindung blieb fortan stabil.
(Verarschen kann ich mich auch selber.)

Dieses Wochenende verbrachte ich also erneut mit Micro-Filter hin- und herwechseln, Modem an eine andere Steckdose und wieder zurück stecken. Nach den ersten esoterischen  Massnahmen, und sobald die Verbindung kurz mal da war, habe ich Download/Upload-Messungen durchgeführt.

Die Messungen ergaben durchschnittlich 4200 kBit/s, was ganz ok ist, denn mein Standard-Abo (5000/500 kBit/s) schafft nach Verfügbarkeits Checker nur einen 4400kBit/s Downstream.

Etwas Kopfzerbrechen machte mir die Leitungsdämpfung, die normal bei 28dB liegt, zwischenzeitlich aber auf 30dB anstieg, OHNE dass ich etwas veränderte!

Am Sonntag Abend dann wie von Geisterhand (Halloween?): Normale Bedingungen, das Signal blieb stabil. Auch heute Montag kein Problem, also konnte ich den Supportantrag wieder knicken.

Mangelnde Transparenz
Ähnlich macht es auch der Bundesrat mit dem Bericht zum Telecommarkt, der eigentlich denselben hätte wachrütteln sollen. Doch im Fazit ab Seite 199 steht, dass sich „eine Gesetzesrevision nicht aufdrängt.“

Pah, alles bleibt beim alten, genau so wie bei meinem instabilen ADSL und dafür zahlen wir Konsumenten weiterhin brav zu hohe Preise!

Posted by Bobsmile

2 comments

Für einmal habe ich da schon vor langer Zeit ziemlich klug gehandelt und einen kleinen Kabelnetzbetreiber an mein Modem ran gelassen
… und seither nie bereut.
Eigentlich frage ich mich, wieso ich der Swisscom beim Festnetzanschluss noch immer die Treue halte, obwohl der oben erwähnte „Bericht zum Telecommarkt“ wohl etwa die Gründe 88 – 96 auflisten würde, die einen Wechsel durchaus rechtfertigen.

Wieso sollte der Bund seine Einnahmequelle selbst beschneiden? Und dann noch zugunsten der Konsumenten? Definitiv ein „no go“.

@Randnotizen
Kleiner Kabelnetzbetreiber? Klingt interessant. Kann man den auch für die Aglo Bern bestellen, und was soll’s denn kosten?
😉

Ich finde, das Fazit von Matthias Finger von der ETH Lausanne bringt es auf den Punkt:

„In seiner Rolle als Eigentümer der Swisscom hat der Bund kein Interesse an fairem Wettbewerb. Genau das beweist er mit diesem Bericht.“

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