Spät eintreffendes Wahlmaterial – Schlamperei oder Kalkül?

Am Sonntag, 13. Februar standen die beiden ProtagonistInnen für die Stichwahl in drei Wochen fest. Also, die Platzhalter in der Vorlage mit den zwei richtigen Namen und Fotos füllen, Druckmaschine anwerfen und ab auf die Post.

Doch leider gab es wohl einen kleinen Engpass beim Zusammenstellen des umfangreichen ( 😉 ) Wahlmaterials.

Wie ist es zu erklären, dass Druck und Versandt von zwei Wahlzetteln und einer Ausweiskarte so lange dauert?

[…]Die Unterlagen seien den Gemeinden am vergangenen Mittwoch, 23. Februar, zugestellt worden, erklärte Beater Meier, Leiter Wahlen und Abstimmungen. Danach hätten die Gemeinden das Material verpackt und verschickt.[…]
(Quelle: derbund.ch – newsnetz)

Aha, die Gemeinden waren also eigentlich ganz fix beim Verpacken. Warum wurde also das Material so spät zugestellt? Ging die Druckerfarbe aus? Weilte der Layouter noch in der Skiwoche? Oder wurde ganz bewusst Dienst nach Vorschrift gemacht?

Das Wahlmaterial muss spätestens fünf Tage vor dem Wahltag bei den Stimmberechtigten sein.

Wieviele abstimmungswillige Stimmbürger werden nun wohl die Stichwahl verpassen? Und wievielen kommt diese Ausrede gar nicht so ungelegen? 😀

[Update: 01.03.2011]
Ein Auslandschweizer hat bereits Stimmrechtsbeschwerde eingereicht.

 

Posted by Bobsmile

4 comments

Es gab kürzlich hier in Biel ähnliche Klagen wegen eines zweiten Wahlgangs. Dabei stand auch die Post im Verdacht, welche selbstverständlich alle Klagen zurückwies…

Ich habe die Unterlagen zur aktuellen Wahl per A-Post (!) am vergangenen Samstag erhalten. Grad noch knapp rechtzeitig.

@Titus
Wir haben die Wahlunterlagen auch rechtzeitig vor dem letzten Wochenende erhalten. Wenn man weiss, dass wie erwähnt erst am Mittwoch davor die Zustellung der Unterlagen an die Gemeinden erfolgte, kann man weder ihr, noch der Post etwas vorwerfen.

Da hat eindeutig die kantonale Behörde geschnarcht, und die wollen ja angeblich über die Bücher.
Vielleicht würde e-Voting Abhilfe schaffen … 😉

Ausserkantonale Wahlanalyse – ich hätte ja etwa wie die Städter mehrheitlich meine Stimme abgegeben.

Da ich aber kurz zuvor ganz viele Kilometer durch das ländliche Bern fuhr, bekam ich den Eindruck, dass es eine „Ein-Personen-Wahl“ war. So viele Adrians am Strassenrand.

Das sind bei uns die sogenannten Strassenrandnotizen 😀

Und die Adrians stehen immer noch auf den Feldern rum, sein Motto ist ja auch gleichzeitig SVP Wahlprogramm für den Herbst …

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