Monat: Februar 2014

Friday Night in San Francisco

Ein guter Kollege hat mir in den 90ern ein paar Trouvaillen seiner Vynilplatten überlassen, da er seine Sammlung wohl aus Platzgründen auf CD umstellte.
Eine der Platten davon ist Friday Night in San Francisco, eines der tollsten Live Albums, die ich kenne.

Zu hören sind Al Di Meola, John McLaughlin und Paco de Lucía, wie sie am 5. Dezember 1980 im Warfield Theatre von San Francisco lustvoll zusammen die Akustikgitarre spielen.

Paco de Lucía erlag am Mittwoch den 26. Februar 2014 in Cancún einem Herzinfarkt.

Ich glaube, es ist an der Zeit, die Platte wieder einmal aufzulegen, schon nur im Gedenken an einen grossen Künstler, der sich selber nie all zu wichtig nahm …

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… und wo ist jetzt Plan-B?

Wie Mark Balsiger in seinem Beitrag zum Ausgang der Masseneinwanderungs – Initiative so schön ausformuliert, wurden den „diffusen Ängsten“ und den (neu hinzugekommenen) „realen Sorgen“ 50.3 % aller Stimmenden zuwenig Rechnung getragen. Weder Wirtschaftsverbänden, noch Regierung ist es gelungen, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Sie hofften einfach: wird zwar knapp, aber letztendlich wohl nur ein Schuss vor den Bug, abgefeuert durch die ewig Unzufriedenen. Nun kam es anders: Volltreffer, und nun? Genau das ist das Problem:

Es gibt keinen Plan B

Nebst der üblichen Polemik von Seiten EU werden schon mal ganz konkrete Massnahmen ergriffen, Verhandlungen mit der Wirtschaft auf Eis gelegt und knackige Statements zu den fragilen Billateralen I und II ausgerufen: „Die Personenfreizügigkeit ist nicht verhandelbar.“

Zwar habe ich mich am Sonntag gegen den Bauch und für den Kopf entschieden, bin aber überzeugt, dass es nun mit konzeptlosem Schöngerede seitens unserer Staatsvertreter eben vorbei ist, der Auftrag des Souveräns verlangt nun eine rasche Umsetzung des Initiativtextes. Zum Glück ist dieser relativ offen gehalten.

Somit stimme ich Mark Balsiger zu: durch diese EU brüskierende Annahme der Masseneinwanderungsinitiative wird die Schweiz nicht untergehen, dazu ist sie wirtschaftlich zu sehr mit der EU verbandelt und übernimmt laufend EU Recht um überhaupt ein ernst zu nehmender Handelspartner zu sein und zu bleiben.

Aber: Die Reputation bei den EU-Bürgern  ist tüchtig angeschlagen, darunter leiden wird vor allem die Tourismusbranche. Auch wird die Ausstrahlung des nächsten Schweizer Tatorts in Deutschland und Östereich wohl kein Blockbuster, was aber vorher auch nicht anders war. 😀

Nein, nein, ich möchte die Situation nicht ins Lächerliche ziehen, aber ich bin irgendwie von allen Seiten entäuscht. Der polternde Übervater und seine Entourage haben es – dank schwacher Gegenwehr Seitens Regierung und Wirtschaft – geschafft, das Volch über den Tisch zu ziehen und dessen Sorgen und Ängsten mit einer Scheinlösung ein Heilmittel zu verkaufen. Henusode – solche Medizin ist bitter, teuer und bleibt letztendlich doch nur ein Placebo. Denn es wird in Zukunft kein einziger Sitzplatz im Zug generiert, die Landschaft lässt sich nicht mit Kontigentierungen gestalten und wem sollen wir unsere Erzeugnisse verkaufen, wenn uns der Zugang zukünftig zum EU-Binnenmarkt (zu Recht) verwehrt wird?

Wer glaubt, die Bilateralen II lassen sich im Bereich der vollen Personenfreizügigkeit ernsthaft nachverhandeln, ist naiv, oder ein Träumer oder beides. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in unserem Land 50.3 % aller Stimmenden naive Träumer sind. Also, liebe Regierung nehmt eure Bürger und dessen Ängste und Sorgen in Zukunft ernst – und seien sie auch noch so diffus! Die Schlacht ist eröffnet. Die nächste (ECOPOP-) Initiative könnte im Fahrwasser der blutleckenden Scharfmacher mangels Plan B zum aktuellen Masseneinwanderungs-Auftrag dummerweise ebenfalls angenommen werden.

Nachtrag
Auch wenn die Bürger im Ausland nun – angefeuert durch das Köppelsche Rhetoriksperrfeuer bei „hart aber fair“ in der ARD – angewiedert auf die Schweiz eindreschen, gebe ich zu bedenken: Würde in den Umländern die direkte Demokratie wie in der Schweiz praktiziert werden, der Ausgang einer Masseneinwanderungs-Initiative wäre wohl ähnlich verlaufen.


Weitere Stimmen zum Ausgang der MEI aus der Blogosphäre:

 

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Am Basler Rhy entlang ins Shadowland

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Allerdings sagen Bilder oft mehr als tausend Worte.

So lasse ich die Bilder sprechen, Schnappschüsse von unserem Ausflug. Dank der wirklich gut gemachten und offline benutzbaren „City Guide“ – App haben wir eine Prise Basel kennengelernt. Dank des vorgegebenen Rundgangs mit allerlei Wissenswertem (z.B. über den „Basler Taig“ im St. Alban Quartier) weiss ich nun auch, wo Hausfrau Hanna – Pardon – Madame Helvetia Schild und Koffer niederlegte, um einen Moment zu rasten und Rhein abwärts zu blicken. 🙂

Credits:


Ein ganz spezielles Dankeschön der netten Bedienung im Goldenen Sternen, die uns, obwohl das Restaurant erst eine dreiviertel Stunde später öffnet, extra einen Tisch anbot, danach einen Kaffee mit Schuss und eine Latte Macchiato servierte, ja sogar das Kerzchen anzündete und einen Teller mit Konfekt offerierte. Das nennen wir Gastfreundschaft!

 

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