Es ist schon traurig, wie heute mittels „neuen“ Medien einfach Kohle gemacht werden kann.
Da holt sich ein aufstrebender Jungjournalist (Maurice Thieriet) bei einem etablierten Blogger (DRS 2-Wissenschaftsredaktor und infamy Blog Betreiber Patrick Tschudin) Informationen über die Hintergründe des Schweizerischen NASA-Märchens der NASA Mitarbeiterin Astrophysikerin Barbara Burtscher und bastelt einen Beitrag (Die eingebildete Astronautin) für seinen Arbeitgeber, ohne jedoch die Hauptquelle „seiner“ Recherchen zu nennen.
Und dafür gab’s dann auch noch den Zürcher Journalistenpreises in der Kategorie Nachwuchs. Klasse, die Hegemann wurde für’s Klauen wenigstens „nur“ nominiert!
Meiner Tochter, drittes Lehrjahr in Ausbildung zur Astronautin Automatikerin, wird in der Berufsschule bei Vortragsarbeiten per Androhung einer glatten Eins fürs Plagieren und Weglassen von Quellenangaben, bzw. Links mit Zeitstempel der Tarif durchgegeben. Soll man es ihr nun verübeln, wenn sie die Ernsthaftigkeit dieser Regel anzweifelt, wo es doch im „wahren“ Leben so ganz anders läuft, und leicht verdientes Geld dank fremdem Federschmuck so leicht zu haben ist?
Nicht genug damit, dass Thieriet den Urheber der Inspiration weglässt, nein, er beleidigt seine Quelle auch noch aufs schäbigste:
«Der Blogger [Patrik Tschudin] ist mittleren Alters und alleinstehend. Nicht zufällig: Gute Geschichten sind wie gute Frauen. Man trifft zufällig auf sie, und wer nicht hartnäckig dranbleibt, kriegt sie nicht.»
(Quelle via medienwoche.ch: Broschüre des Journalistenpreises)
Hallo geht’s noch? Das grenzt an üble Nachrede und das ist meines Erachtens strafbar.
Da nützt es auch nichts, dass er dank Breitseite von Nick Lüthi, seines Zeichens Autor bei Medienwoche.ch und Redaktor beim Schweizer Medien Magazin Klartext, sich herab lässt und eine verstaubte Flasche Wein (20 Franken) mit bröselndem Korken als Entschuldigung dem Ideenlieferanten zukommen lässt. Und das bei einem Preisgeld von 10’000 (in Worten Zehntausend) sFr.!
Prominente Statements zeigen auf, der Preis steht auf einem wackeligen Sockel:
(via medienwoche.ch)
Und hier die lesenswerten Gedanken der direkt und indirekt Betroffenen:
- Abt. Journalistische Glaubwürdigkeit (by infamy)
- Abt. Entschuldigung – heute: Maurice Thiriet (by infamy)
- Zum Dank ins Gesicht gespuckt (by Nick Lüthi)
Weiteres Kopfschütteln in der blogosphäre:
- Infamously Famous: Maurice Thiriet (by Journalistenschredder)
- Abt. Bitchfight – Heute: Infamy vs. Thiriet #journipreis (by Benkö)
- Ein Jouraillienpreis für ein Plagiat (by Traumaphilologie)
Und wer sich ein Bild über die Arroganz das unantastbare Selbstbewusstsein des Herrn Thieriet machen will, hier das Interview im persoenlich.ch:
- Nachwuchspreis für „Tagi“-Redaktor / Ehrverletzungsklage hängig. (by persoenlich.ch)
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