Thorberg „erwirtschaftet“ 5.5 Mio Gewinn!

Da musste ich gestern in meiner Hauszeitun „Der Bund“ zweimal hinlesen. Ein Gefängnis war für mich bisher eine Steuerfinanzierte Institution, welche kriminelle Individuen beherbergt und sie so vor der Gesellschaft schützt. Jetzt lese ich, dass dieser „Betrieb“ 2010 einen Gewinn von
5,5 Millionen ausweist.


(Bildquelle: DerBund online – newsnetz)

Hallo, wie denn das? Gemäss Bericht decken die geregelten Tagesansätze für Kostgeld (Geld, dass die einweisenden Kantone dem Thorberg für die Unterbringung der Häftlinge bezahlen müssen) gerade mal so die Aufwände bei einer Auslastung von 95%. Darüber hinaus kann der Thorberg durch grössere Belegung oder straffere Prozesse einen kleinen(!) Gewinn erzielen.

Der Thorberg war in letzter Zeit immer wieder mal in den Schlagzeilen, die Skandalspur um personelle Entscheide zog sich bis hoch in den Regierungsrat zum sich windenden Polizeidirektor Käser. Und nun das: 5,5 Millionen Gewinn.

Da reiben sich nicht nicht nur die ausserkantonalen Einweisstellen verwundert die Augen, dass sie nun statt 47%, ganze 63% der Gesamtkosten zu tragen haben und sich im Gegenzug der Kostenanteil des Kantons Bern von 43% auf 24% reduziert.

[…] Eine Umfrage bei mehreren der einweisenden Kantone zeigt, dass sie über die hohe Rendite der Strafanstalt in Krauch­thal nicht informiert sind. Sie zeigen sich verwundert und irritiert. Man sei sehr interessiert daran, zu erfahren, wie ein solcher Gewinn entstehen könne.

Zumal da (schon wieder) krasse Widersprüche im Raum stehen:

Hans Zoss, bis 2011 Vorsteher des Thorbergs:

„[…] Für grosse Würfe hat es schlicht an Geld und den personellen Ressourcen gefehlt – wie so oft im Strafvollzug“

Aber dann erklärt er

[…] den hohen Gewinn mit der «schlanken Organisation» des Thorbergs. Dieser habe weniger Angestellte als vergleichbare Anstalten. Die vom Konkordat definierten Standards, deren Erfüllung Grundvoraussetzung für den Erhalt der Kostgelder ist, seien unter ­seiner Führung aber immer eingehalten worden, sagt Zoss.

Da fragt man sich schon, sitzen die Gauner jetzt hinter oder vor der Mauer auf dem Felsen im idyllischen Krauchtal?

 

Posted by Bobsmile

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