Tag: 26. Juni 2006

Hopp Schwiiz, oder Schiffbruch bei Wicky und den starken Männern…

Der Ball ist rund und ein Spiel dauert neunzig Minuten. In den Achtelfinals dauerts manchmal 30 Minuten länger. Und dann?

Dann hält der als Fliegenfänger so arg geprügelte, an der WM endgültig reputierte Pascal „Zubi“ Zuberbühler einen Elfmeter; getreten ausgerechnet von dem 120 Minuten gefürchteten, aber nie richtig gefährlich werdenden ukrainischen Stürmer Schewtschenko.

Zu diesem Zeitpunkt war die Schweiz dem Viertelfinale am Nächsten.
Und dann?

Schiffbruch. Nervenflattern pur, dem Druck der Entscheidung nicht gewachsen – (Habt ihr die Zunge von Streller gesehen? Die schlenzte von einem Mundwinkel in den anderen als wäre er auf Speed) – vergaben unsere Männer ganze drei(!) Elfmeter (einmal die Latte, zweimal den Torhüter angeschossen). Aus die Maus und Tschüss.

Trotz dem hämischen Gelächter in der deutschen Boulevard-Pesse…

::hier der (betriebsblinde) Wortlaut von Bild-online::

(Bild-online)
«Das war gähn-omenal. Das schwächste Spiel der WM. Irres Ende einer Blamage. Die Schweiz kriegt keinen rein. Und die Ukraine lacht. Dabei hatten die Schweizer vorher Elfer-Schießen geübt, die Ukraine nicht. Flop Schwyz, wie peinlich.»

::aber es geht auch sachlicher::

(Sport1.de)
«Die WM hat ihr bisher dramatischstes Spiel erlebt. Zwischen der Schweiz und der Ukraine hieß es nach 120 Minuten 0:0. Im Elfmeterschießen verloren dann gleich drei Schweizer Bundesliga-Profis die Nerven. Die Schweiz muss weiter auf ihre vierte Viertelfinal-Teilnahme nach 1934, 1938 und 1954 warten, obwohl die Eidgenossen auch im vierten WM-Match im Spiel ohne Gegentreffer geblieben waren.»

…das Erreichen der Finalrunde war im Endeffekt eine schöne Vorstellung dieser, trotz verletzungsbedingter Rochaden immer ein Team gebliebenen Mannschaft an diesem Turnier. Vergessen wir ganz schnell dieses schwache Kopf-Spiel, das sowieso nur (O-Ton Köbi Kuhn) „alles was jetzt kommt, ist Supplement“ war und freuen wir uns am Erreichten der Nati.

Und, das Leben besteht wahrlich nicht nur aus dem Runden, das unbedingt ins Eckige muss, oder doch?

Wie wär’s mal mit Handball, Unihockey(Floorball), Wasserball, …

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Gelb – Rot oder ein schau(d)erhaftes Wochenende

Nein, ich meine nicht den Kartenregen beim gestrigen WM Spiel Portugal – Holland (16 gelbe und 4 rote Karten, WM Rekord!), auch nicht die kurzen Ampelphasen auf der Wankdorfkreuzung, im Lederkombi auf dem Motorrad bei 32°C im Schatten gleichbedeutend einem Besuch in der Sauna.

Gemeint ist vielmehr die völlig unbrauchbare Wettervorhersage für dieses Wochenende von Bohner, Bucheli und Co., bzw. SF Meteo, MeteoTest oder von mir aus des dem EDI unterstellten MeteoSchweiz.

Für das Gewitter am Samstag gibt’s Gelb, für den Dauerregen danach klar Rot!

Schuld ist das völlig eigenwillige Wetter im Simmental, dass sich so gar nicht an die Einheitsprognose für die Alpennordseite zu halten scheint.
Doch was muss bobsmile in der Samstagsausgabe der BZ lesen: Gemäss unseres im steuergünstigen Gais(AR) eine private Wettervorhersagefirma betreibenden Kachelfrosch, seines Zeichens Klugschweizer beim deutschen Sender ARD, kommt nun ans Licht, dass im Simmental das von unseren Steuergeldern lebende Bundesamt für Meteorologie (- eben MeteoSchweiz -) gar keine Wetterstationen stehen hat. Skandal! bobsmiles Freizeitdomizil steht in einem klimatisch unüberwachten Gebiet! Wie soll man da einen Grillabend im Trockenenen planen?

Wie gerufen kommt mir da die Seite des Bauerngrossisten Landi, bei der ich sogar ein Regionalwetter für eine beliebige Ortschaft abrufen kann. Doch oh Schreck, der Datenlieferant ist wiederum – der geneigte Leser ahnt es schon -, MeteoSchweiz.

Was soll ich nun von einer regionalen Prognose halten, die mir mit siebzig Prozent Wahrscheinlichkeit, eine achzig prozentige Trockenheit hervorsagt, wenn es mich dann hundert prozentig verregnet?

Kein Zweifel, es ist schwierig in den Bergen längere Prognosen als für die Dauer eines Fussballspiels zu machen, aber wenn am Bildschirm und in allen einschlägigen Presseblättern auf der Wetterkarte ein Piktogramm in Form einer alles überstrahlenden Sonne direkt über dem Simmental angebracht ist, dann darf man doch annehmen, dass es abgesehen von einem kurzen Gewitterschauer den ganzen Tag über trocken bleibt. (ein Tag hat 24 Stunden, Anm.d.A.)

War es dann aber ganz und gar nicht! Ab 16:00 quollen die Blumenkohlwolken (O-Ton Kachelfrosch) über ihr Fassungsvermögen und entledigten sich ihrer Last. Das taten sie dann auch bis in die tiefe Nacht hinein und vermiesten so den abendlichen Grillspass.

Der Sonntag war dann wenigstens recht sonnig, doch pünktlich um 16:00 Uhr krochen wiederum die ersten dunklen Wolken hinter dem Rinderberg hervor.
Nicht schon wieder, dachten wir uns und nach einem demokratisch gefällten Familienentscheid packten wir die Würste und Maiskolben zurück in die Kühlbox, verrammelten den Wohnwagen und stiegen ins Auto.
Punkt 17:00 Uhr reihten wir uns bei wolkenlosem Himmel, Sonnenschein und sommerlichen 28°C in die Blechschlange auf der Simmentalstrasse ein. Statt dem von Radio DRS3 in der Sendung „Wetter live“ angekündigten Abendgewitter, wehte hier ein lauer Sommerwind. Allerdings nur im angeblich messstationslosen Niedersimmental, denn in anderen Regionen goss es wie aus Kübeln und nach ersten Schätzungen der Versicherungen verursachten Hagelschauer Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in der Höhe von sieben Millionen(!) Franken.

Fazit:
Sollte für das Wochenende das Piktogramm auf der Wetterkarte über dem Simmental eine graue Wolke mit Regen zeigen, machen Sie ruhig einen Ausflug aufs Stockhorn, aber vergessen Sie nicht die Sonnencreme mit Schutzfaktor 18 einzupacken oder schauen sie eine Stunde vor Hinfahrt kurz noch auf die Livecam.

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