Gelb – Rot oder ein schau(d)erhaftes Wochenende

Nein, ich meine nicht den Kartenregen beim gestrigen WM Spiel Portugal – Holland (16 gelbe und 4 rote Karten, WM Rekord!), auch nicht die kurzen Ampelphasen auf der Wankdorfkreuzung, im Lederkombi auf dem Motorrad bei 32°C im Schatten gleichbedeutend einem Besuch in der Sauna.

Gemeint ist vielmehr die völlig unbrauchbare Wettervorhersage für dieses Wochenende von Bohner, Bucheli und Co., bzw. SF Meteo, MeteoTest oder von mir aus des dem EDI unterstellten MeteoSchweiz.

Für das Gewitter am Samstag gibt’s Gelb, für den Dauerregen danach klar Rot!

Schuld ist das völlig eigenwillige Wetter im Simmental, dass sich so gar nicht an die Einheitsprognose für die Alpennordseite zu halten scheint.
Doch was muss bobsmile in der Samstagsausgabe der BZ lesen: Gemäss unseres im steuergünstigen Gais(AR) eine private Wettervorhersagefirma betreibenden Kachelfrosch, seines Zeichens Klugschweizer beim deutschen Sender ARD, kommt nun ans Licht, dass im Simmental das von unseren Steuergeldern lebende Bundesamt für Meteorologie (- eben MeteoSchweiz -) gar keine Wetterstationen stehen hat. Skandal! bobsmiles Freizeitdomizil steht in einem klimatisch unüberwachten Gebiet! Wie soll man da einen Grillabend im Trockenenen planen?

Wie gerufen kommt mir da die Seite des Bauerngrossisten Landi, bei der ich sogar ein Regionalwetter für eine beliebige Ortschaft abrufen kann. Doch oh Schreck, der Datenlieferant ist wiederum – der geneigte Leser ahnt es schon -, MeteoSchweiz.

Was soll ich nun von einer regionalen Prognose halten, die mir mit siebzig Prozent Wahrscheinlichkeit, eine achzig prozentige Trockenheit hervorsagt, wenn es mich dann hundert prozentig verregnet?

Kein Zweifel, es ist schwierig in den Bergen längere Prognosen als für die Dauer eines Fussballspiels zu machen, aber wenn am Bildschirm und in allen einschlägigen Presseblättern auf der Wetterkarte ein Piktogramm in Form einer alles überstrahlenden Sonne direkt über dem Simmental angebracht ist, dann darf man doch annehmen, dass es abgesehen von einem kurzen Gewitterschauer den ganzen Tag über trocken bleibt. (ein Tag hat 24 Stunden, Anm.d.A.)

War es dann aber ganz und gar nicht! Ab 16:00 quollen die Blumenkohlwolken (O-Ton Kachelfrosch) über ihr Fassungsvermögen und entledigten sich ihrer Last. Das taten sie dann auch bis in die tiefe Nacht hinein und vermiesten so den abendlichen Grillspass.

Der Sonntag war dann wenigstens recht sonnig, doch pünktlich um 16:00 Uhr krochen wiederum die ersten dunklen Wolken hinter dem Rinderberg hervor.
Nicht schon wieder, dachten wir uns und nach einem demokratisch gefällten Familienentscheid packten wir die Würste und Maiskolben zurück in die Kühlbox, verrammelten den Wohnwagen und stiegen ins Auto.
Punkt 17:00 Uhr reihten wir uns bei wolkenlosem Himmel, Sonnenschein und sommerlichen 28°C in die Blechschlange auf der Simmentalstrasse ein. Statt dem von Radio DRS3 in der Sendung „Wetter live“ angekündigten Abendgewitter, wehte hier ein lauer Sommerwind. Allerdings nur im angeblich messstationslosen Niedersimmental, denn in anderen Regionen goss es wie aus Kübeln und nach ersten Schätzungen der Versicherungen verursachten Hagelschauer Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in der Höhe von sieben Millionen(!) Franken.

Fazit:
Sollte für das Wochenende das Piktogramm auf der Wetterkarte über dem Simmental eine graue Wolke mit Regen zeigen, machen Sie ruhig einen Ausflug aufs Stockhorn, aber vergessen Sie nicht die Sonnencreme mit Schutzfaktor 18 einzupacken oder schauen sie eine Stunde vor Hinfahrt kurz noch auf die Livecam.

Posted by bobsmile

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