Begegnung mit dem „Fremden“

Es geschah an einem Donnerstag Nachmittag im schwedischen Möbelhaus an der Einkaufsmeile in Lyssach, den ich nicht so schnell vergessen werde.

Es war in meiner letzten Ferienwoche und gemeinsam mit meiner besten Ehefrau von allen schauten wir mit mehr oder weniger Interesse auf die doch etwas wackeligen Sitzgelegenheiten im Wohnzimmerbereich.

Da geschah es: Ich stand zum ersten Mal Auge in Auge einer Muslimin im Niqab gegenüber. Daneben vermutlich ihr Mann: Shorts, T-Shirt mit westlichem Modelabel-Aufdruck, Flip-Flops.
Ok, Auge in Auge ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe es so in Erinnerung. Nur kurz, ein flüchtiger Augenkontakt, da bin ich mir sicher.

Ein nie gekanntes Gefühl stieg in mir auf, eine Mischung aus Überraschung, Abneigung, Hühnerhaut, (Furcht?), Ärger, Misstrauen, Mitleid, Unmut, über mich selber? Hatte ich nicht schon hunderte Male in den Medien Bilder von solch verhüllten Frauen gesehen? Und jetzt geriet meine Gefühlswelt derart in Rage?

Gut, hier fand also meine erste reale Begegnung mit einer bis auf die Augen verschleierten Person statt. Der Flip-Flop Mann redete mit ihr in einer mir fremden Sprache über eine Kücheneinrichtung, jedenfalls standen sie davor. Sie antwortete ihm, … wahrscheinlich, … jedenfalls sah man ein leichtes Flattern des Niqab, gleich unterhalb der von der Nase verursachten Wölbung.

Ich sah die Menschen um uns tuscheln, ich sah in grinsende Gesichter und ich sah in verwunderte Gesichter. Ich sah diverseste Minenspiele, konnte die Gesichts- und Körperhaltungen deuten und verstand plötzlich, wie viel mir unsere Kultur des ganzheitlichen Kommunizierens mit Gestik und Sprache bedeutet.

Dieser Frau im schwedischen Möbelhaus neben der schwedischen Küche, neben ihrem Bierbauch-Mann, wird diese Kommunikationsform in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit immer versagt bleiben.

Ich kann es nicht verstehen, diskutierte den ganzen Tag immer wieder mit meiner Frau über diese eine kurze Begegung, zum Schluss blieb mir nur ein Fazit:

Ein generelles Verschleierungsverbot ist kontraproduktiv, aber Aufklärung tut Not und gewisse Schweizerische, bzw. westliche  Normen gelten halt einfach auch für Muslime.

Aus den Schweizerischen Passfoto Kriterien:

Muslimische Bekleidungsfomen:


Von Kopftuch bis Burka, was andere darüber schreiben:

Posted by Bobsmile

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