Schweinegrippe – Geschäftemacherei mit des Menschen Angst

Während die saisonale Grippe so interessant und populär ist wie etwa Beat Schlatter (Werbegespöttspot für Bell und BAG) , wird eine „Schweinegrippe aus Mexico“ natürlich viel eher wahrgenommen.

Die irreführende Bezeichnung „Schweinegrippe“ wird, trotz offizieller Namensdefinition der WHO „Neue Grippe“ (Novel Flu), durch die (auch davon profitierenden) Medien fleissig weiterverbreitet und steigert so die Absatzchancen der Pharmakonzerne für ihre neuen Impfstoffe und umstrittenen Grippe-Medikamente.
So rollt der Rubel durch vorbeugende Abgaben von Tamiflu – gemäss neusten Studien treten starke Nebenwirkungen bei Kindern auf – und Regierungsplänen für flächedeckende Impfungen.

Aber Achtung, it’s not cool, man:

Serum könnte für böse Überraschungen sorgen

[…]Bei der Einführung eines neuen Medikaments gilt statistisch eine altbekannte Faustregel: Um eine Nebenwirkung zu finden, die einen von 10.000 Menschen betrifft, muss man zuvor mindestens 30.000 Probanden getestet haben. Für Deutschland bedeutet das: Werden im kommenden Herbst und Winter also 25 Millionen Menschen hierzulande mit den neuen Seren gespritzt, können Nebenwirkungen auftauchen, die in den klinischen Studien niemals beobachtet worden sind.[…]

In einem Beitrag von Dr. Wolfgang Wodarg (SPD), Flensburger Mediziner und Bundestagsabgeordneter, warf er der Pharmaindustrie eine gezielte Angstkampagne vor, um den Absatz an Grippemitteln zu steigern und die Entwicklung teurer Impfstoffe zu fördern. Forschungsinstitute erhielten mehr Mittel, nachdem sie die Panik zuvor geschürt hätten.

„Die Angst-Kampagne wirkt: Plötzlich reden alle nur noch davon, wer von dem knappen Grippemittel „Tamiflu“ wie viel Tabletten einlagern darf, oder wer sich wie viel des neuen Grippeimpfstoffs „Optaflu“ bei Novartis reservieren darf. Politiker rennen Big-Pharma die Türen ein und die Krankenkassen nutzen die Diskussion, um mehr Steuerzuschüsse in den Gesundheitsfond zu ziehen.“
[Ganzer Artikel: Schweinegrippe – das Geschäft mit der Angst]

Auch in anderen Branchen wird fleissig die Werbetrommel gerührt, z.B. auch in der IT Branche springt man auf den Pandemiezug auf und wirbt für Homeoffice-Lösungen wie zum Beispiel eine IT-Security-Anbieterin für die Anschaffung eines Fernzugriffs:

„Führende Hersteller hielten für solche Systeme sogenannte Pandemie- oder Notfall-Lizenzen bereit heisst es. Mit Notfall-Lizenz könne eine Unternehmen für alle Mitarbeiter den Fernzugriff – zu einem stark vergünstigen Preis – sofort und zeitlich befristet freischalten“
[Quelle: ictk]

Auch gewisse Firmenwerbungen in den Google-Anzeigen pervertieren die Angst zu ihren Gunsten, wie ein SnapShot aus diesem Blog-Artikel zeigt:

AdH1N1

„H1N1: Entfliehen Sie“! Ferien am Meer Olbia in 1h10 ab Genf.
Grööl! 😀
Als ob nicht gerade internationale Flughäfen die grössten H1N1 Umschlagplätze wären.
So wird das Virus dann wenigsten rasch nach Sardinien verschleppt, ein weiterer Markt für …, genau, Sie wissen schon.

Ich fahre jetzt zum Flughafen Zürich, küsse eine niessende Mexikanerin und lege mich für eine Woche ins Bett.

Gute Nacht, Schweiz!

Posted by bobsmile

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