Gehen wir euch auf den Sack?

Mit wir sind „die“ Deutschen gemeint und mit euch „die“ Schweizer.

Letzte Woche hielt Tochter bobsmile den „Blick am Abend“ unter die  Nase. Schlagzeile: „Gehen wir euch auf den Sack?“
 „Meint die das ernst?“, fragte mich Tochter und ich lass brav den „Selbstversuch“ der Chefin Maria Liessmann.
(Ehemals Ressortleiterin bei der “Bravo” und jetzt Leiterin des Ressorts “Life” beim “Blick am Abend”)
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Nach der Hälfte des Artikels war mir klar, hier handelt es sich entweder um schlecht gemachte Satire oder um ein naives Bild der Schweiz einer „von der Holzindustrie geholten“ Deutschen.
Beispiele gefällig:

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 Hallo? Wenn ich in Deutschland an der Kasse stehe und die Verkäuferin fragt mich, ob ich eine Tüte möchte, dann denke ich doch auch nicht: „Will die mir jetzt einen Joint andrehen, oder was?“

 

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Na Klasse, unterste Journalistenschublade, lauter Klischees, zum Teil gesucht und völlig absurd.
Das einzige, was dieser Bericht soll, ist wohl den etwas eingeschlafenen Negativ-Hype um die Deutschen in der Schweiz am Kochen zu halten.

Fiedel Stöhlker hat sich auch ein paar Gedanken dazu gemacht, und wie man mit Helvetismen satirisch und gekonnt journalistisch umzugehen hat, kann man auf der blogwiese von Jens Wiese nachlesen.

Posted by bobsmile

0 comments

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Der Spruch mit dem Tüte und dem Joint ist riesig! Und mit der Bewertung des Artikels haste meiner Meinung nach ebenfalls völlig recht – kurzum eben ein weiterer peinlicher Auftritt von wegen „Wir Deutsche in der Schweiz“…

Mensch Du liest den Blick… Unseren Standard für „unterste Journalistenschublade, lauter Klischees“… Also geniese diesen Schwachsinn und erkläre „bobsmile’s Tochter“, dass man das alles nicht ernst nehmen muss…

Es ist komisch, wenn ich die Interpretation der Schweizer Aussprache höre, wie wäre es mit Schweizerdeutsch lernen. Bin selber Deutsche und Wahlschwyiizer und mir geht es auf den Sack wie sie sich im Ausland benehmen.

@ Bea
Du meinst, die Deutschen gehen Dir auf die Tüte? ;-))

@Markus
Man sollte meinen, das Thema sei langsam ausgelutscht, aber es braucht in einer Beiz nur ein unvorbereiteter Einwanderer „Ich krieg noch’n Bier“ rufen und schon ist wieder der Teufel los. 😉

@Oli
Klar riskiere ich ab und zu einen Blick auf den Gratis-Holzmedien-Boulevard, man muss den Feind kennen, um … aber eben. 😉
Und ich kann dich beruhigen, bei bobsmiles waren sich alle einig in Bezug der Chefin vom „real Life in Switzerland“.

@Bea
Ist wohl ein allgemeines Phänomen. Menschen, die offen auf andere Menschen zu gehen und deren Mentalität kennen und akzeptieren lernen, die Sitten und Gebräuche eines Landes respektieren und möglichst mittragen, werden es immer einfacher haben. Und wenn sie mit dieser inneren Haltung eine Satire dazu verfassen, können auch „wir Schweizer“ über uns selber Lachen.

@Titus
Mann sollte nie die Katze in der Tüte kaufen! 😀

Genau, sondern immer die Katze aus der Tüte lassen. 🙂

Wir Schweizer kommen zu recht unter beschuss: Wir reden langsamer als die Deutschen, denken wahrscheinlich auch langsamer, und wir sind ganz im allgemeinen wesentlich weniger dynamisch als die Deutschen.
Das macht angst…: Was wird die zukunft bringen wenn immer mehr Deutsche kommen? Sie wirken uns so überlegen!!
Was also ist zu tun?

Langsamkeit ist kein Nachteil. Übereiliges Reden, Handeln oder Reagieren ist nicht automatisch besser… (wobei ich das nun nicht verallgemeinernd auf alle Deutschen verstanden haben will).

@Fun-Da-Mental
Wovor hast du bei deutschen Einwanderen konkret Angst? Überlegenheit „ausstrahlen“ ist doch kein Zeichen von Stärke, genauso wenig wie Angst, oder besser gesunder Respekt, kein Zeichen von Schwäche ist.
Allerdings sollte man schon ergründen, ob die eigene Angst vor dem „Fremden“ nicht nur aus der medialen Meinungsbildung heraus entsteht.

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