Mein Leben Dein Blut

Es war kurz nach Feierabend, ich fuhr ins Westside um eine Sache zu besorgen, die es nur dort gibt. Ist jetzt auch nicht so wichtig, jedenfalls konnte ich mir für die Quittung ein Gratisgetränk abholen, weil ja gerade Fussball WM  ist und die Werbestrategen auf dem Vorplatz Zelte und Flachbildschirme installiert hatten. Am Eingang zu dieser vom Nieselregen ungastlich erscheinenden Public Viewing Zone stand ziemlich augenfällig so ein Londoner Doppelstock Bus.


(Bild-Quelle: new.grafikraum.ch für blutspendedienst-srk)

Wann war ich wohl das letzte Mal zur Blutspende?
Vor 5, 10 oder 15 Jahren?

Na, während ich so überlegte, holte ich mir erstmal in der Zeltstatt mein Gratis – Bier ab. Ein paar einsame Seelen standen an den Stehtischchen und nippten an ihrem Carlsberg oder Corona, während die Griechen gegen Nigeria gerade das finale 2:1 schossen.

Ich trank mein portugiesisches Super Bock aus, verliess die etwas emotionslose Arena, und meldete mich spontan am Schalter des Blutspendemobils. Eigentlich hatte ich ja keine Zeit, aber die hat man bekanntlich nie und deshalb gab ich mir heute einen Ruck.

Nach dem obligaten Ausfüllen des sehr persönlichen Fragebogens ging es in den oberen Stock, dort fand man mich sogar im Computer-System des SRK: Meine letzte Spende war 1994, also vor ganzen 16( !) Jahren. Und weil ich damals dann bei einem Programm für Antikörper mitmachte, durfte ich eine Zeit lang nicht mehr Blutspenden, vernachlässigte vergass danach den Gang zur Spende und wurde seither in der Datenbank als „gesperrt“ geführt.

Tja, und das gab nun einige Verwirrung im Mobil. Eifriges Beraten und ein Telefonat zu einem Verantwortlichen (der sich auch noch in den Ferien befand) wurden geführt, was denn nun mit diesem willigen Spender geschehen soll. Am Ende wurde ich mit „Zur Spende zugelassen“ taxiert und durfte spenden.

Glücklich um 450 Milliliter Blut erleichtert, dafür mit Wasserflasche, Sandwich und Bonbons versorgt, fuhr ich nach Hause.
Mein Blut für dein Leben.
Bis zur nächsten Spende dauert es nicht noch einmal 16 Jahre, versprochen!
🙂

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Posted by bobsmile

5 comments

Wusste gar nicht das man Blut mit portugiesischem Super Bock spenden kann 😉

Stell dir vor, ich wär‘ zur Samenbank! 😀
(Muha, unterste Schublade …)

Naja, der Fragebogen war auch schon persönlicher. Inzwischen fragen Sie etwas weniger direkter – zumindest auf dem Fragebogen… 😉

Aber es hat schon einige Punkte, an die man denken sollte. Ich war mal einen Tag nach dem Besuch bei der Dentalhygienikerin da (= lokale Betäubungsmittel), was mir allerdings erst beim Ausfüllen des Fragebogens auffiel… Einige Tage später konnte ich dann trotzdem spenden. Und kürzlich fragte ich etwas genauer nach wegen Heuschnupfen, da ich selber darunter leide und sogar das ist ein Ausschlusskriterium.

Witzig sind auch der rote (für wechselnde Partnerschaften) und der grüne (für feste monogame Beziehung) Strichcodekleber, den man eigenhändig aufs Blatt kleben muss.
Eigentlich sollte man das hinter einem Vorhang in einer dafür geeigneten „Wahl-Box“ erledigen können, wie ich mir erklären liess, aber leider lassen die beengten Platzverhältnisse das im Blutspendemobil nicht zu.
Ich nehme berechtigterweise 😉 den grünen Kleber, denke mir aber, ob hier überhaupt jemand zum roten Kleber greift …

[…] «Mein Leben Dein Blut» Augenreiberei: «Leben spenden hat seinen ‘Preis’» Anderen mitteilen/Speichern […]

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