Mittelstand ist nicht gleich Mittelstand

Haben Sie sich auch schon gefragt: Wo beginnt der Mittelstand?
Über Wikipedia erfährt man:

Die in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung Mittelstand steht nach quantitativen Kriterien für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU bzw. teilweise SME für engl. Small and Medium sized Enterprises) und nach qualitativen Kriterien für die Familienunternehmen.
Der Begriff wird gelegentlich verwechselt mit dem der soziologischen Mittelschicht. Historisch siehe auch Kleinbürger beziehungsweise Bürgertum.

Somit ist eigentlich klar, dass es da einen feinen Unterschied gibt, ob man sich nun zur Mittelschicht oder zum Mittelstand zählen darf.
In der Schweiz macht man da aber sprachlich leider keinen Unterschied. Da wird für zwei Paar Schuhe der gleiche Begriff verwendet.

Zum Beispiel hat Claude Longchamps Institut eine Studie zur „Lage der Mittelschichtsfamilien“ erstellt, doch der „Beobachter“ betitelt seine Serie mit „Der bedrohte Mittelstand„.

So kann denn auch im Abstimmungskampf zur Steuerinitiative der Begriff „Mittelstand“ prima für die eigenen Zwecke missbraucht werden.
Frohlocken die Befürworter bei Annahme der Steuerinitiative über den Profit des Mittelstandes, klagen die Gegner über nicht tragbare Steuermehrbelastung von 70% des Mittelstandes.

Noch mehr Mittelstandsgeschwurbel
Während die einen Mittelständer lieber auf ein Kind verzichten als auf das Auto, drohen die anderen mit einer Wirtschaftsstandort schädigenden Abwanderung.

Achtung vor falschen Schlussfolgerungen
Beim Schweizer Mittelstand handelt es sich also immer breitgefächert von der Einverdiener-Auto-Hund-Kind-Familie Meier bis hin zur Liftbauer-Familie Schindler, die letzte Woche unseren Lift generalüberholt hat.
🙂

Blogger O-Ton:

„Der Begriff [Mittelstand] bräuchte ja nicht unscharf zu sein,aber er wird in der Politik bewusst unscharf gebraucht, um die StimmbürgerInnen zu verunsichern.“
(Kommentar von Harald Jenk auf stadtwanderer.net)

Presse:

Posted by Bobsmile

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