Hitler ist in Wahrheit „Dick“ – Eine Maskenposse

Mein Jahrgang wird sich wohl noch dran erinnern, an die ruckeligen Slapstickfilme in schwarz/weiss, in denen sich die beiden ordentlich eins auf die Mütze gaben.

Seit meiner Kindheit wurden deshalb auch zur Fastnachtszeit mit Erfolg lustige Masken dieser beiden Komödianten verkauft. Auch andere Gesichter alter Männer waren seit jeher bei Kindermasken sehr beliebt.

Aber ein fleissiger 20min Leserreporter, wahrscheinlich Jahrgang 91 und mit SpongeBob aufgewachsen, kennt die beiden natürlich nicht mehr und sah sofort den Hitler im Regal. Und was macht ein gewiefter Journalist damit? Sofort einen Konflikt inszenieren -und ab damit zum Schweizerisch-israeilitischen Gemeindebund.

«Hitler steht für einen entsetzlichen Völkermord. Wir können nicht verstehen, weshalb so eine Maske, die aussieht wie Hitler, als Gag-Artikel verkauft wird», sagt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerisch-israelitischen Gemeindebundes, zu 20 Minuten Online. Er würde es begrüssen, wenn Manor den Artikel aus dem Sortiment entfernen würde.

Zugegeben, die Masken waren auch schon besser, und ohne Hut kennt man sie eben weniger gut: Aber hei, sind das nicht eher Oliver Hardy und Stan Laurel alias „Dick und Doof“?

Und hier das Bild aus der Printausgabe von 20min, begegnet uns da wirklich ein Adolf Hitler?

Ein Zweifinger-Schnauz
und schon herrscht Aufregung, als ob da ein Hakenkreuz prangen würde. Nach dem er das gewünschte Statement beim Gemeindebund abholen konnte,  gings schnurstraks zur Hüterin des Konsumentenbund:

Konsumentenschützerin Sahra Stadler angesprochen auf die „zweifelhafte“ Maske:
[…]
«Alles was in die Richtung von üblen Geschichtspersonen geht, hat in einem solchen Geschäft gar nichts zu suchen. Gerade ein familienfreundlicher Laden sollte sich sehr gut überlegen, was er in sein Sortiment nimmt.»
[…]

Ich unterstelle jetzt einfach mal, der Journalist habe sie suggestiv gefragt: „Was halten sie von dieser Hitlermaske?“
😉

Und so macht man dann aus einem Leserreporter Bild und manipulativem Journalismus eine reisserische Story.

[…]
Alter Mann hin oder her, für [Leserreporter] Bannwart ist klar: «So ein Hitler-Utensil (sic!) gehört auf keinen Fall an die Fasnacht. Es könnte die Gefühle von gewissen Leuten verletzten und gar Pöbeleien auslösen.» Die Warnung kommt nicht von ungefähr: Wie der Autor beobachtet hat, ist es etwa an der Berner Fasnacht schon mehrmals vorgekommen, dass sich verkleidete Gruppen aufgrund provokativer Motive in die Haare geraten sind.

Aufgrund des neuen Deeskalationsprogramms bei der Berner StadtKantonspolizei sind per sofort folgende Kostüme an der Berner Fastnacht nicht mehr zugelassen:

  • Cowboy und Indianer
  • Pirat und Prinzessin
  • Jäger und Wolf
  • Klingone und Jedi

Fehlbare werden angehalten und auf der Stelle mit teerschwarzem Konfetti und Federn beworfen.

Närrische Zeiten sind das …
🙂


Quelle: www.20min.ch

 

Posted by Bobsmile

2 comments

Es ist ja nicht nur der Schnauz, sondern auch der Scheitel und ganz leicht auch die Augenbrauen.

Kritik an der linken Maske scheint mir schon angebracht zu sein, aber wie Du schon erwähntest, vor allem an der Qualität der Nachbildung. Zu meiner Kinder-/Jugendzeit gab es nämlich gar keine Zweifel an Oliver Hardys Gesichtsnachbildung.

Man kann in dieser Maske Hitler erkennen, es könnte aber auch genau so gut Charly Chaplin sein oder exTagesschausprecher Heinrich Müller, alles mit viel Fantasie.

Nicht falsch verstehen, vergessen sollte man den deutschen Despoten und seine Greultaten nicht, man kann aber eben auch schnell mal Mücken zu Elefanten aufblasen.

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