Bobsmile

Catch me if you can!


:: T-Shirts mit „Catch me if you can“ Aufdruck
(screenshot bernerzeitung.ch)

Solche und andere Albernheiten finden diese Tage rund um den tragischen Selbstjustiz-Fall Kneubühl in Biel statt. Leider sind sich diese Leute nicht bewusst, dass sie mit ihren Aktionen und unbedachten Aussagen wie

„Ich ziehe den Hut vor diesem Mann, was der alles organisiert hat“ (!)

einen Mann, der einen Polizisten schwer verletzt hat, jahrelang keine Steuern bezahlt und sich nicht an die Regeln unserer Gesellschaft hält ( – nicht angemeldet, Waffenbesitz ohne Waffenschein, usw. -) völlig zu Unrecht als Opfer der unfähigen Behörden oder David gegen Goliath glorifizieren.

Die eigentliche Hetzjagt findet doch durch die alles verurteilende  Yellowpress und deren oberflächlich konsumierende Klientel statt.

Daraus resultieren im Gegenzug dann eben „Rentner mit Nachtsichtgerät (-!-) zu Boden gedrückt“ Vorfälle.

Es sind sicher von diversen Stellen Fehler gemacht worden, diese gilt es in Zukunft auszumerzen und für die weiteren Schritte in Sachen Fahndung UND Informationspolitik daraus zu lernen.

Wer sich weiterhin am Boulevardjournalismus weiden will, der lese das Bieler Tagblatt und schaue die Bilderstrecken von newsnetz & co.

Wer lieber Hintergründiges mag, der lese die interessante Blog –  Diskussion in der Augenreiberei.ch:

Und hier weitere Blogs, welche mehr oder weniger tiefgründig ans Thema Glorifizierung von Gewalttätern herangehen:

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Dank Lärmschutz mehr Lärm!

In Münsingen wurden entlang der Autobahn A6 für 2.7 Mio Franken neue Lärmschutzwände gebaut. Nun behaupten viele Anwohner, es sei mit der neuen Wand viel lauter als vorher!

Möglicherweise wird nun durch die teure Wand der Lärm statt absorbiert ganz einfach reflektiert, und vom nahen Wald als Echo ins Quartier zurück geworfen.

Und hier zum Vergleich die Situation vor dem Bau,  mit doppelt so hohem natürlichem Lärmschutz:


(Bildquelle: Google© maps)

Ärger über mehr Lärm, SF Schweiz aktuell vom 6.9.2010 :

Um Klarheit zu schaffen hat das Bundesamt für Strassen noch einmal die Lärmbelastung nachgemessen. Erste Ergebnisse werden gemäss Bericht aber erst im Oktober vorliegen (?!)

Kein Einzelfall

Anscheinend ist die (subjektiv) wahrgenommene Erhöhung der Lärmbelastung kein Einzelfall, denn auch ein Kommentarschreiber aus Uetendorf teilt diesen Eindruck, in dessen Nachbarschaft, an der gleichen Autobahn, ebenfalls Lärmschutzwände verbaut wurden.

„[…] Auf der anderen Seite befindet sich ein Waldstück dass, wie wohl angenommen wurde auf unsere Seite genug Lärmschutz bieten würde. Leider ist es nicht der Fall und wir müssen bei hohem Verkehrsaufkommen z.T. die Fenster schliessen.[…]“
(Kommentar zu SF Schweiz Aktuell, Ärger über mehr Lärm)

Ich bin gespannt auf die Ergebnisse im Oktober, falls diese dann auch in jedem Fall publiziert werden. 😉

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Depublizieren – Öffentlich rechtliche Wissensvernichtung


(Quelle: Verwaister Link bei tagesschau.de)

In Zukunft werden wir wohl immer häufiger bei unseren Blog-Streifzügen in solche (deutsche?) Sackgassen laufen. Unsere eigenen Blogs werden zu Tote-Link-Sammlungen und alles nur, weil auf Druck der privaten Anbieter, die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten ein neues Verweildauerkonzept entwickeln mussten, damit sie die Vorgaben aus dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags erfüllen können. Damit dürfen AV-Inhalte (Audios/Videos) und Internetseiten nur noch zeitlich befristet im Netz verfügbar sein.

Rund 80 Prozent der Inhalte nicht mehr abrufbar

Während viele Verlage damit beginnen, ihre Archive für die Allgemeinheit zu öffnen, muss tagesschau.de den größten Teil seines mit Gebührenmitteln erstellten Online-Archivs löschen. Betroffen sind ca. 80 Prozent der Inhalte. Zusätzlich problematisch: Auch das Löschen kostet Geld, denn es muss eigens organisiert und programmiert werden. Da die Budgets in den Telemedienkonzepten gedeckelt sind, gehen die Lösch-Kosten zu Lasten neuer Inhalte.“
(Quelle: tagesschau.de)

Meiner Ansicht nach liefert die finanziell aufwändige Depublizierungs-Regelung der kritischen Haltung gegenüber Rundfunkgebühren und dem Qualitätsverlust bei den öffentlich rechtlichen Anstalten nur einen weiteren Negativpunk , denn

  • Warum soll jemand noch ein aufwendig recherchiertes online-Projekt verfassen, wenn dieses nach 7 Tagen sowieso wieder im Binärschredder landet?

Und so fragt man sich bereits in den privaten Verlagshäusern:
Ist das den Öffentlich-Rechtlichen aufgezwungene Verweildauerkonzept etwa ein Schuss ins Knie?

Die Leere hinter dem Link

(bei FAZonline)

„Erst werden die Beiträge produziert, dann ins Netz gestellt, dann wieder gelöscht: alles von Gebührengeldern für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“
(weiterlesen…)

Wie sieht es aus beim Internetangebot der SRG  ?

Das Schweizer Fernsehen SF hat seit letztem Jahr ihr eigenes Videoportal am laufen. Verpasste und ältere Sendungen sind dort für jedermann/-frau frei zugänglich. Frei heisst nicht gratis, schliesslich wird das ganze ja über Gebühren finanziert.

Beim Schweizer Fernsehen ist die Verfügbarkeit von AV-Inhalten in der „Konzession für die SRG SSR idée suisse“ geregelt:

[…]
Art. 10 Zugang zu ausgestrahlten Sendungen

1 Die SRG kann Sendungen während fünf Tagen nach der Ausstrahlung im Internet kostenlos zugänglich machen.

2 Für Sendungen, die nach Ablauf dieser Frist über das Archiv oder auf Datenträgern zugänglich gemacht werden, kann sie für die nicht kommerzielle Nutzung kostendeckende Beiträge und für die kommerzielle Nutzung Marktpreise verlangen.
[…]

Aha, die „Konzession SRG“ schliesst also vorerst noch nicht aus, dass die Beiträge auch nach Ablauf von fünf Tagen kostenfrei und von Dauer im Netz verfügbar bleiben dürfen.

Weitere Links zum Thema:

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Kaffeefahrten – wer nicht hören will, muss fühlen

Die Anbieter von Kaffeefahrten, bei denen einem trockenen Frühstück, meistens immer auch eine saftige Werbeveranstaltung folgt, lassen sich dauernd neue Werbebotschaften einfallen, damit (meist ältere) Kunden darauf hereinfallen und brav in ihren Bauernfänger-Bus einsteigen.

Natürlich kann man die Schuld auch einfach auf die „naiven Kunden“ abschieben. Aber ist es nicht einfach verwerflich, die Unwissenheit älterer Menschen aufs schändlichste zu missbrauchen?

Die Sendung Espresso von DRS1 nahm das altbekannte Thema auf und informiert über die „neue Masche“, bei denen ein amtlich anmutendes Schreiben eines „Finanzdienstleisters“, aus dem nicht ausbezahlten Gewinn einer solchen Kaffeefahrt eine „angemessene Summe realisiert“  haben soll, man müsse das Geld nur noch abholen. (genau!)

Die Hörerin R.M. war trotz Zweifel interessiert und fuhr im Bus mit, liess aber ihren Mann im Auto folgen. Und es kam wie es kommen musste. Frau R.M. ging wie alle anderen leer aus,  konnte aber, dank ihrem Mann, die in einem abgelegenen Kaff stattfindende Werbeveranstaltung  vorzeitig verlassen.

Hier zur Ansicht ein entsprechendes Schreiben des im Espresso Beitrag erwähnten „Finanzdienstleisters“:

(Bild-Quelle:konsumer.com)

Was andere zum Thema schreiben:

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Vermisst wird …

(redcross.ch)

Während der letzten Tage wurde über die Todesstrafeninitiative (zurecht) heftig debattiert. (-> hier, hier und hier.)

Es zeigt, welch tragische Irrwege manchmal für die psychische Aufarbeitung eingeschlagen werden, hervorgerufen durch den Schmerz eines in höchstem Masse ungerechten, oder unverständlichen Ereignisses.
So unfassbar dieser Mord auch ist, eines bleibt den hinterbliebenen Angehörigen/Initianten: Die Gewissheit über den Tod eines geliebten Menschen.

Ganz anders leiden die „Hinterbliebenen“ von vermissten Menschen. Für sie ist die Ungewissheit wie eine stumme Folter:

„Weltweit werden hunderttausende Menschen vermisst. Sie wurden verschleppt, umgebracht oder sind im Krieg gefallen. Ihre Angehörigen sind zum Teil seit vielen Jahren ohne Nachricht über ihr Schicksal. Anlässlich des Internationalen Tags der Verschwundenen am 30. August macht das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) auf die Tragödie der Vermissten und ihrer Angehörigen aufmerksam. [weiterlesen…]“
(Quelle Bild und Text: redcross.ch)

Am 30. August ist Internationaler Tag der Verschwundenen.

„Der Suchdienst des SRK bearbeitet jährlich rund 400 Suchanträge. Über 50 Prozent davon können erfolgreich abgeschlossen werden.“

Wahrscheinlich steht im Anschluss an einen „erfolgreich abgeschlossenen“ Suchantrag nicht immer ein Happyend, aber eines erhalten die Angehörigen auf jeden Fall: Gewissheit.

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SAH Volksbefragung – Satirisches Trittbrettfahren

Ganz (bewusst) im marktschreierischen Stil der SVP (Wahl-)Kampagne hat nun das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH ihrerseits eine (Wachrüttel-)Kampagne lanciert, deren Augenmerk auf die Misstände durch Ausbeutung bei Beschaffungsgeschäften Schweizer Gemeinden gerichtet ist.

Unter dem Link „volks-befragung.ch“  (mit Bindestrich!) findet sich die Einstiegsseite mit dem Schlagwort „Ausbeutung“ statt  „Ausländer“.

Und hier nun  Original …

(SVP)

… und „Fälschung“

(SAH)

Trotz ernstem Thema, lädt der satirische Anstrich der SAH Kampagne zum Schmunzeln ein, schlägt er doch zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wer wirft wohl den ersten Stein in Sachen Ideenklau? 😉

Infos zur Kampagne gibt es auch unter www.kehrseite.ch
(«Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern»)

Aprospos verfügbare Internetadressen:
In der Augenreiberei erfährt man übrigens, wie gewisse Firmen eine gewisse Firma mit reservierten Internet-Adressen politisch(en) Schindluder betreibt.

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Homepage under construction

Was haben der Berner Wankdorfplatz und bobsmiles Homepage gemeinsam?

Beide sind im Moment eine riesige Baustelle, deshalb flimmert zur Zeit auch nur das Testbild über den Schirm.

Grund: Ich kämpfe mich nur langsam durch SelfHTML, PHP, CSS und die zahlreichen hübschen Style-Vorschläge aus dem WWW. (z.B. bei csszengarden.com)

Dafür habe ich es schon mal geschafft, dem WordPress Thema das default.css anzupassen, auf dass es hier (auf Wunsch von Titus) nicht mehr so eng ist wie in einem Bergtal. 😉

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Bananen gegen Muskelzerrung

Gestern war Handballtraining und „zum Aufwärmen“ spielten wir wie immer  Fussball.

So nach 30 min. hatte meine linke Wade genug vom amateurhaften Gekicke und meldete sich mit einem leichten Ziehen, dass sich dann zu einer ausgewachsenen Zerrung emporschraubte. Ich humpelte trotzdem noch tapfer für’s Handballtraining mit, was mir dann aber der Oberschenkel auf gleicher Seite ebenfalls verübelte.

Leider häufen sich diese Vorfälle in letzter Zeit, weshalb ich nun meinen Bananenkonsum (enthält ja prima viel Magnesium) hochschrauben werde!

Mal schauen, ob’s hilft. Hat sonst noch jemand einen Tipp für mich?

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Gölä Tour Promotion mit Eva Prinzip

Deutschland hat ihr Heimchen Eva Herman, und die Schweiz ihren Büezer Rocker Marco „Gölä“ Pfeuti.

Beide stehen mehr oder weniger für „rechte Werte“ ein.

Und damit ist die Promotionsmaschinerie für Göläs neues Album angelaufen, hat bereits die Gemüter erhitzt und die Fans verzückt.

Und hier ein paar Statements von Gölä, der ja nie mehr auf Schweizerdeutsch singen wollte und dann doch wieder auf Schweizerdeutsch sang und sich jetzt mit den Bellamy Brothers auf Tournee wagt:
(Nachzulesen in der Presse und auf knill blog)

  • «Ich würde praktisch den gesamten Bundesrat auswechseln. Die Schweizer Politiker sind komplett unfähig.»

  • «Wenn jemand in mein Haus einbricht und meine Frau und Kinder angreift, dann habe ich das Recht, den zu erschiessen … Ein anständiger Bürger sollte auch eine Waffe zu Hause haben dürfen.»
  • «Die Jugend kennt keine Ehre mehr. Der Respekt vor ­einem Menschenleben ist verloren gegangen.»

Sogar die Politik warf mit dem SVP Häuptling „Kleiner Brunner“ einen Wahlkampf-Anker und holt den Berner Rocker für kurze Zeit ins Boot, das gemäss zu erwartendem Resultat aus der Volksbefragung.ch wohl wieder mal zu voll wird.

O-Ton Brunner:
„Wir würden zusammen durchs Land ziehen und die Schweiz rocken: Er singt, und ich mache den Background.

Wer Lust auf noch mehr Gölä Prinzipien hat, darf sich gerne noch einmal das etwas ältere Interview in der Welwoche („Treuer als jeder Hund“) aus dem Jahre 2006 zu Gemüte führen. Darin stellte sich der Journalist*) sprachtechnisch auf die gleiche Stufe wie Pfeuti.
Ein Schelm, der Absicht unterstellt, aber man darf das auch nicht zu eng sehen.  🙂

  • Zu Eva Herman gibts bei Swiss-Lupe spannende Ansichten.

*) [Update: Musikredaktor Albert Kuhn wurde wegen seiner Kritik am rechtspopulistischen Stil zur Minarettabstimmung letztes Jahr von Weltwoche Chef Köppel entlassen! ]

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Begegnung mit dem „Fremden“

Es geschah an einem Donnerstag Nachmittag im schwedischen Möbelhaus an der Einkaufsmeile in Lyssach, den ich nicht so schnell vergessen werde.

Es war in meiner letzten Ferienwoche und gemeinsam mit meiner besten Ehefrau von allen schauten wir mit mehr oder weniger Interesse auf die doch etwas wackeligen Sitzgelegenheiten im Wohnzimmerbereich.

Da geschah es: Ich stand zum ersten Mal Auge in Auge einer Muslimin im Niqab gegenüber. Daneben vermutlich ihr Mann: Shorts, T-Shirt mit westlichem Modelabel-Aufdruck, Flip-Flops.
Ok, Auge in Auge ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe es so in Erinnerung. Nur kurz, ein flüchtiger Augenkontakt, da bin ich mir sicher.

Ein nie gekanntes Gefühl stieg in mir auf, eine Mischung aus Überraschung, Abneigung, Hühnerhaut, (Furcht?), Ärger, Misstrauen, Mitleid, Unmut, über mich selber? Hatte ich nicht schon hunderte Male in den Medien Bilder von solch verhüllten Frauen gesehen? Und jetzt geriet meine Gefühlswelt derart in Rage?

Gut, hier fand also meine erste reale Begegnung mit einer bis auf die Augen verschleierten Person statt. Der Flip-Flop Mann redete mit ihr in einer mir fremden Sprache über eine Kücheneinrichtung, jedenfalls standen sie davor. Sie antwortete ihm, … wahrscheinlich, … jedenfalls sah man ein leichtes Flattern des Niqab, gleich unterhalb der von der Nase verursachten Wölbung.

Ich sah die Menschen um uns tuscheln, ich sah in grinsende Gesichter und ich sah in verwunderte Gesichter. Ich sah diverseste Minenspiele, konnte die Gesichts- und Körperhaltungen deuten und verstand plötzlich, wie viel mir unsere Kultur des ganzheitlichen Kommunizierens mit Gestik und Sprache bedeutet.

Dieser Frau im schwedischen Möbelhaus neben der schwedischen Küche, neben ihrem Bierbauch-Mann, wird diese Kommunikationsform in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit immer versagt bleiben.

Ich kann es nicht verstehen, diskutierte den ganzen Tag immer wieder mit meiner Frau über diese eine kurze Begegung, zum Schluss blieb mir nur ein Fazit:

Ein generelles Verschleierungsverbot ist kontraproduktiv, aber Aufklärung tut Not und gewisse Schweizerische, bzw. westliche  Normen gelten halt einfach auch für Muslime.

Aus den Schweizerischen Passfoto Kriterien:

Muslimische Bekleidungsfomen:


Von Kopftuch bis Burka, was andere darüber schreiben:

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