Monat: November 2009

Luftangriff bei Kunduz vs. Arbeitsplatzvernichtung

Misslungene Anzeigenplatzierung!

Quelle (www.nzz.ch)

Arbeitsplätze vernichten? Aber nein!
Dann doch lieber Menschenleben weit weg in Afghanistan.

Sie meinen, das wäre jetzt zu polemisch? Sorry, aber so eine  Abstimmungsanzeige inmitten eines diametral dazu stehenden Artikels, da kommt’s mir einfach hoch!

Der damalige deutsche Verteidigungsminister Jung sprach im nachhinein recht allgemein von «Verfahrensfehlern» und «Ausbildungsmängeln» im Zusammenhang mit dem Angriff. Die Mehrheit der Deutschen sind gegen Einsätze in Afghanistan, vielleicht sollten dort ein paar Arbeitsplätze vernichtet werden …

(Thema aufgegriffen via Substanz)

26.11.09 Update I : Das Winden des ehemaligen Verteidigungsministers Jung

27.11.09 Update II : Hier wird ein Arbeitsplatz frei: Jung tritt zurück

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Sonntagsspaziergang

„Hei, jetzt aber raus hier!“, ruft Frau Wetterfest und meinte, auch wenn’s draussen trüb und nass ist, tut es einfach gut, mal wieder ein paar Schritte vor die eigene Haustür zu machen. Na sie muss es ja wissen, wohnt sie bei uns doch unter, oder wohl eher auf dem Flachdach.

Auch virtuell sollte man (und frau) ab und zu vor seine Bloghütte treten und sich in der Nachbarschaft umsehen. Das erhält die Freundschaft und erweitert den Horizont, meint Frau Wetterfest und zeigt mit dem Staubwedel zur Blogroll.

  • Mein erster Besuch galt JacoBlök und seiner Frage zum Bärenparkdrama: „Auf den falschen geschossen?“. Sie erinnern sich vielleicht, die Sache mit demVerrückten der, einen Bär knuddeln wollte. In den Kommentaren ist auch ein Link zu Bildern. Nix für schwache Nerven.
  • weiter gings zur Augenreiberei mit seinen Tipps zur Feiertagsbewältigung. Einfach verschieben und alle Probleme sind gelöst, fast …
  • danach gings rüber zu BodeständiX zu seiner Frage „wer soll in Zukunft all die AkademikerInnen beschäftigen“. Ein Schlaglicht auf die aktuelle Situation und die kommende Depression.
  • leicht deprimiert landete ich also bei Frau Zappadong und Mr Doorman in der Traufe, dort gehts um Fussball, … oder eben nicht! Mehr so um die Auswirkung der Kuschelpolitik gegenüber un-echten Fans mit Auswirkung auf den Steuerzahler. Kann einem nicht egal sein!

Auf jeden Fall holte mich die beste Ehefrau von allen mit diesem Nachtessen wieder aus dem Tief.

Pinot noir, Vétroz VS Eis: Lam Dong Green Tea & Jasmine Flowers

– Wok: Gebratene Nudeln mit Huhn, Knoblauch und Sesam
– Wein: Pinot noir, Vétroz VS
– Eis: Lam Dong Green Tea & Jasmine Flowers

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Wider des Vergessens – heute: Libyen

Zwei Schweizer Landsleute in Libyen

Gedankenschnippsel und Verweise im Zeichen „Wider des Vergessens“ über einen Konflikt zweier Länder deren Rechtsauffassung und Kultur diametral auseinander driften.

Ein paar wichtige Eckpfeiler zur Erinnerung:

(Quelle: 20min Chronik der Libyenkrise)
  • 15. Juli 2008 – Festnahme Hannibal Al-Gaddafi in Genf, Schweiz.
    Auslöser der Krise. (Huch,  bobsmiles Hochzeitstag.)
  • 19. Juli 2008 – Festnahme der beiden schweizer Geschäftsleute.
    ABB
    -Mitarbeiter Max Göldi und Geschäftsmann Rachid Hamdani.
  • 31. Oktober 2008: Libyen erlaubt sieben Schweizer Bürgerinnen und Bürgern die Ausreise. Die beiden Schweizer […] dürfen das Land aber nach wie vor nicht verlassen….
  • 29. Mai 2009 – Aussenministerin Micheline Calmy-Rey reist nach Tripolis. Sie führt Gespräche mit dem Premier- und dem Aussenminister und trifft die festgehaltenen Schweizer.
  • 20. August 2009: Bundespräsident Hans-Rudolf Merz reist nach Tripolis und unterzeichnet einen Vertrag zur Beilegung der Krise. Darin verpflichtet sich die Schweiz, für die «ungerechtfertigten» und «unnötigen» Massnahmen der Genfer Behörden und der Schweiz zu entschuldigen.
    Fataler Fehler: Merz unterlässt es, sich mit Oberst Gaddafi zu treffen. Meiner Meinung nach die Schlüsselstelle, ein verpasster Weg um aus der Krise zu finden.
  • 24. September 2009 – Bundespräsident Hans-Rudolf Merz trifft in New York mit dem libyschen Staatschef Muammar al Gaddafi zusammen. Erzählt ihm von der trickreichen Deportation vorsorglichen Unterbringung der beiden Schweizer an einem «sicheren Ort».
  • 9. November 2009Max Göldi und Rachid Hamdani befinden sich wieder in der Schweizerischen Botschaft.


Die Frage stellt sich, um was geht es hier eigentlich?

Es geht um die durch unseren Rechtsstaat, mit der Verhaftung des Sohnes eines legitimierten Landesführers ausgelösten Krise.
Punkt.

<Zynismus>
Die erfolgte Reaktion ist unter dem Aspekt eines „beschützenden“ und emotional gekränkten (Über-)Vaters durchaus verständlich und erinnert an die Kindergartenzeit: „Mein Kind? Das macht so was nicht. Schauen sie lieber mal ihre beiden Bürschchen an, die dürften hier eigentlich gar nicht im Sandkasten spielen …“
</Zynismus>

Und unter diesem Gesichtspunkt sind hetzende und extreme Vorderungen nicht sehr konstruktiv.
Blogger-Kommentare von „Ist doch eure eigene Schuld. Schaut selber, wie ihr heim kommt!“ bis „Los Ueli, haut sie da raus!“ bringen, ausser in Fatalismus zu verfallen, oder noch mehr Abwehrhaltung zu generieren, rein gar nichts.

Auch halte ich ziemlich wenig von diesen Trittbrett-Aktionen, wie zum Beispiel der „Stop-Kleber.ch“ (absichtlich nicht verlinkt), die ausser Geld für die Initianten zu generieren, der Sache nicht dienen, sondern nur den im Monopoly der Treibstoffmarktmultis mitspielenden Tankstellenpächtern eins ans Bein pinkeln.

In der ganzen Affäre um die beiden festsitzenden Geschäftsleute in Libyen ist bereits einiges an politischem und journalistischem Geschwurbel produziert worden. Viele gut gemeinte Aktionen scheiterten an gegensätzlichen Ein- und Ansichten der Konflikt-Parteien und verliefen am Ende im Sand der schützenden Informationssperre.

Was kann ich, bzw. was können wir zur Krisenbewältigung beitragen?
Ein Zeichen gesetzt hat ja bereits amnesty international , deren (leider noch unbeantworteter) Brief an die „libysche Seite“ möglicherweise zu einer „Freilassung“ der Geiseln zurück in die Schweizer Botschaft geführt hat.

Rein chauvinistisch gefärbte Hass-Kampagnen dürfen also nicht das Ziel sein, sondern Proteste in  gemässigter Form gegen das unterschiedliche Rechtsverständnis.
Beim Konfliktpartner halt mal anklopfen und nach dem Status fragen. Hallo, ist da noch jemand? Liebe Politiker, bitte nachhaken, und nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Ich hoffe, nicht zu arg pauschalisiert argumentiert zu haben, ich versuche nur, mit diesen Zeilen meinen Unmut über die verfahrene Situation zum Ausdruck zu bringen, ein Apell an die Menschlichkeit. Mit der Hoffnung auf ein gutes Ende und WIDER DES VERGESSENS:   GuantánamoBurmaTibetSchweiz, …

Und so denkt man zur gleichen Zeit in der Bloghütten – Nachbarschaft darüber:

… und weitere stossen dazu:

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Brot und Salz

(Bild via www.brotundsalz.org)

Vor zwei Wochen tauchte ja plötzlich Frau Wetterfest auf und hat bei mir im Treppenhaus ein bitzeli Staub gewischt. Nebenbei erzählte sie mir, wie früher den frisch eingezogenen Nachbarn Brot und Salz vorbei gebracht wurde. Als Willkommensgruss und auf gute Nachbarschaft.

„Das bringt Glück, hätten Sie ruhig auch machen können!“, meint Frau Wetterfest und lehnt sich auf ihren Staubwedel.
Den Wink mit dem Zaunpfahl habe ich verstanden, nun ist Frau Wetterfest aber schon länger da, und ich habe schliesslich  bereits Kaffee mit ihr getrunken, aber bei Hausfrau Hanna, die letzte Woche in der Weblogstrasse 2.0 einzog, konnte ich das ja zum Glück nachholen.

Neuen Nachbarn schenkt man Brot und Salz.
Könnte eine Kampfmassnahme auf die Ankündigung der beiden orangen Grossverteiler sein, aus „MarketingGesundheitsgründen“ das Salz im Brot zu reduzieren und dafür das Gesundheitslogo „actionsanté“ zu plazieren. (Salz ist schlecht für den Blutdruck, gibt dem Brot aber seinen Geschmack. Herr und Frau Schweizer können dem Bluthochdruck meiner Meinung nach viel besser durch Abnehmen und mehr Bewegung begegnen. ->Artikel NZZ)

Doch zurück zum Thema, woher stammt nun eigentlich dieser Brauch und wer praktiziert ihn noch?
Ohne jetzt unserem versierten Volkskulturkundler BodeständiX das Terrain streitig zu machen, begebe ich mich mal auf Spurensuche:

Rockband „brot & salz“

Bei wikipedia fand sich unter „Brot und Salz“ nur die 1973 gegründete (Ost-)deutsche Rockband. Na ja, vielleicht war da die Idee, Musik und Nachbarschaft irgendwie zu verbinden, obwohl natürlich erst mal die Mauer weg musste, aber das war ja 26 Jahre später.

Brotmuseum Ulm
Das Museum der Brotkultur in Ulm ging auch der Frage nach, und liefert eine schöne Erklärung zum Brauch:

[…]
Brot und Salz gelten als Zeichen der Zugehörigkeit zwischen Menschen oder als Symbol der Güte und Gastfreundschaft. Brot und Salz mit einem Mitmenschen zu teilen hieß stets ihn zu einem gemeinschaftsstiftenden, verbindenden Mahl zu laden, sein Wohlwollen oder seine Freundschaft anzustreben. Auch heute noch werden beim Einzug in ein neues Heim von den Gästen eigens für diesen Anlaß gebackenes Brot und Salz als Segensspender angeboten, die den neuen Bewohnern Reichtum, Fruchtbarkeit und Gesundheit bescheren sollen.
[…]
Quelle:  www.museum-brotkultur.de
PDF: Ganzer Beitrag (mit zusätzlichen Sprichwörtern und Redewendungen)

Gelebter Brauch
Neben meiner virtuellen Brot und Salz Übergabe an Hausfrau Hanna gibt es auch Beispiele im Netz für den gelebten Brauch im realen Alltag:

Und in der Schweiz?
Bei Google finden sich zu „Brot und Salz“ gerade mal  nur 3900 Seiten aus der Schweiz.
Ist der Brauch hierzulande  gar nicht bekannt?
Wer hat praktische Erfahrung mit diesem Brauch?

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Denkt ihr Auto mit?

Fast jeder kennt den Begriff ABS. Klar, macht doch irgendwie den Bremsweg kürzer. Oder?
Genau. Und das Fahrzeug bleibt „lenkbar“.
Auch der Airbag ist heute Standard in jedem Kleinwagen.

Aber was ist ESC und BA oder ACC, CWS und ACA?
Hierbei handelt es sich um sogenannte FAS, elektronisch gesteuerte Fahrer-Assistenz-Systeme.

Schon gesehen? Wo bisher die „Slow down, Take it easy“ Plakate hingen, prangt nun eine ganz andere Kampagne von bfu und der Präventionsstiftung einer dieser omnipräsenten Versicherungsgesellschaft („Kommen sie auf unsere Seite“):

AutoMitHirn
(via bfu.ch )

Denkt ihr Auto mit?
Ein Klick auf die Kampagnen – Homepage Auto-IQ verrät uns: Anders als beim Airbag handelt es sich bei den FAS um präventive Systeme, die eine aktive Unfallverhütung unterstützen sollen.

Bis zu 50% weniger schwere Unfälle dank FAS?
Hört sich fast so an wie bei der Werbelüge Actimel von Danone. Da wird auch probiotisch (=“pro bio“ / „für das Leben“) geworben, obwohl die Schutzwirkung hoch umstritten ist.

Bis zu 50% weniger schwere Unfälle. Wow, das stellt sogar das Massnahmenpaket „via sicura“ des ASTRA in den Schatten!
Lass das Auto mal nur machen, es denkt für dich.

Meiner Meinung nach sind FAS eine zweischneidige Angelegenheit, denn solche Systeme wiegen Fahrzeuglenker oft in einem falschen Sicherheitsgefühl und durch die sinkende Vorsicht steigt das Risiko eines Unfalls somit wieder an.

Grundsätzlich sind FAS ja eine feine Sache, aber wie mit allen Tools, von Hammer bis Photoshop, vom Spur-Wechsel-Assistent bis zur Elektronischen Stabilitätskontrolle, ist der Erfolg solcher Hilfsmittel immer noch abhängig vom geschickten Umgang und der Erfahrung des Benutzers.

Zum Beispiel funktioniert der LCA (Lane Change Assistent / Spur-Wechsel-Assistent) nur, wenn der Blinker betätigt wird. In der Praxis werden Spurwechsel oft aber so ganz ohne Blinken durchgeführt.
(Kampagne bfu: „Zeichen schaffen Klarheit“.)

Oder das CWS (Kollisions-Warn-System) Bei Gefahr warnt das System die steuernde Person durch Straffen des Sicherheitsgurts. Aber leider fahren viele halt immer noch ohne Gurt.
(Kampagne bfu: „Ein Band für’s Leben.„)

Dazu bfu Direktorin Brigitte Buhmann im Vorwort zur Sicherheitsgurt Studie:

„Die modernen Autos werden immer sicherer. […]
Aber all diese technischen Massnahmen führen nicht dazu, dass man den Menschen vollständig aus der Verantwortung entlassen kann. Er bestimmt die gefahrenen Geschwindigkeiten. Er entscheidet, ob er sich trotz Alkoholkonsum noch hinter das Lenkrad setzt. Eine weitere wichtige Handlung, für die er die Verantwortung trägt, ist das Anlegen des Sicherheitsgurts. […]

bobsmile’s Fazit zur Kampagne „Denkt ihr Auto mit“:

Assistenz-Systeme mögen „intelligente“ und nützliche Hilfsmittel sein, das Denken aber bleibt immer noch den FahrzeuglenkerInnen überlassen.

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Vermicelles – Marroni as its best

vermicelles

So sah mein persönliches Sonntags-Dessert zum Start in den November aus.
Denn jetzt sind die Marroni wieder reif, und damit auch die Zeit für Vermicelles.
Wer den Aufwand nicht scheut, findet hier ein Rezept zum selber machen oder nimmt die einfachere Variante aus der Tube:maronenpueree

Weitere Fundsachen zu Vermicelles:

Posted by bobsmile in geschmackssachen, 5 comments