Monat: Februar 2010

Nichts ist unmöglich. Toyota und das denkende Auto.


(Bild: auto-iq.ch)

Denkt ihr Auto mit? Dieser Frage begegnete ich bereits hier im November 2009.

Heute denke ich: „Hoffentlich nicht!“ und blicke besorgt auf die jüngsten Probleme beim japanischen Autobauer Toyota.
Wenn sogar der japanische Auto Kaiser Toyoda persönlich in USA zu Kreuze kriecht, dann steht es wohl wirklich schlimm um den momentanen Qualitätsstandard der Nummer zwei unter den führenden Automobilherstellern.
Toyota zahlt den Preis einer ungezügelten Expansionsstrategie.

Nachzulesen bei „Zu viel Gas„. Ein kritischer Artikel bei zeit.online zu Risiken globaler Expansion in der Automobilindustrie.

Fahrer Assistenz Systeme – Segen oder Fluch?


Toyota Pic Nic (Bild: wikipedia)

Bei meinem Toyota Pic Nic aus den späten Neunzigern fällt ab und zu (verschmutzte Sensoren) das Antiblockiersystem (ABS) aus, d.h.es wird abgeschaltet und ein oranges Lämpchen leuchtet. Das ist noch kein Grund zur Panik, denn diese Art „Bremshilfe“ kann man fahrtechnisch ausgleichen.


Toyota iQ (Bild: ZeitOnline)

Bei den neusten Modellen von Toyota allerdings spielen auf einmal Gas (div. Modelle) und Bremsen (Modell Prius) verrückt, zwei elementare Funktionsmechanismen, mit denen man ein Fahrzeug willentlich und direkt kontrollieren kann.
Doch heute sind Gas und Bremse ja auch nicht mehr rein mechanisch über Seilzüge mit den Pedalen verbunden, nein, da sorgt viel Sensorik und ein paar Servomotörchen für komfortable Bedienung.
Und mit zunehmendem Einsatz elektronischer Mess- und Regeltechnik werden die Fahrzeuge halt auch Störungsanfälliger.
Das darf aber nicht dazu führen, dass das Fahrzeug selber denkt und lenkt!

Aber genau das scheint mir bei den jüngsten Vorfällen mit Toyota der Fall zu sein. Das Problem ist meiner Meinung nach nicht im mechanischen Verschleiss, sondern eher bei fehlerhafter Software und Elektronik zu suchen!

Und bisher kennt man die genauen Umstände immer noch nicht! Und weil man was tun muss, auch wenn man nicht Ford heisst, so übt man sich in Symptombekämpfung:

Ein kleines Metallklötzchen, ein »Distanzstück« soll die Reibung bei inkriminierten Gaspedalen verringern und so weitere Problemfälle ausschließen.
(Zitat aus Zu viel Gas, zeitonline)

Doch hat nur Toyota solche Probleme? Oder treten bei anderen Herstellern die Mängel einfach nicht gehäuft auf? Wieviele Kunden werden heute mit sogenannten „Phänomenen“ wieder nach Hause geschickt?

Wenn die Elektronik verrückt spielt

Und nun wieder zurück zum denkenden Auto. Was passiert, wenn die Elektronik austickt und einem das Lenkrad herumreisst, oder in starkem Verkehr auf der Autobahn eine Vollbremsung auslöst?

Früher hiess es: „Achzigjähriger hat Gas mit Bremse verwechselt.“
Da kann man sich heute nicht mehr so sicher sein, möglicherweise war’s das Auto selber!

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Preis der Leipziger Buchmesse – Jury liest Bücher im Akkord?

Gross war ja der mediale Aufschrei zum Plagiatsvorwurf von Hegemann, doch irgendwie driftet die ganze Plagiatsdiskussion bereits wieder in den Hintergrund.

Büchner-Preisträger Durs Grünbein greift das ganze literarisch auf, spielt mit dem Empörungs Hype, klaut bei Gottfried Benn und rezensiert damit Hegemanns „Axolotl Roadkill“.

O-Ton Grünbein:
„Diese leidige Dauerdebatte um Frau Hegemann bekommt damit eine Drehung ins Dadaistische.“

Eine kleine Zahlenspielerei zur Arbeit der Jury

Die Jury besteht aus 7 Mitglieder.
Für den Buchpreis wurden 760 Bücher eingereicht.

(Bild-Quelle: Preis der Leipziger Buchmesse)

14.12.09: Die Jury beginnt zu lesen.
11.02.10: Die Nominierten stehen fest.

760 Bücher in 60 Tagen, das ergibt nach Adam Riese für jedes Jurymitglied rund 12 Bücher pro Tag.
Wow! Wie geht denn so etwas? Oder wurde der Jury bereits eine Vorauswahl von all den einflussreichen Leuten Experten aus der Literaturmaffia Verlagswelt zusammengestellt?
Wie sagte schon Bittner in seinem Buch (Beruf: Schriftsteller. Was man wissen muss, wenn man vom Schreiben leben will.):

„[…]um auf dem Markt überleben zu können, muss man herausragen, man muss zwar nicht unbedingt besser, aber interessanter sein als andere, ein Markenartikel.“
(Quelle:Im Kampf gegen Zensur und „Literaturmafia“)

Und schon sind wir wieder zurück beim alten Thema:
Helene Hegemanns
Geschreibsel ist Nebensache,  denn ihre Person hebt sich medial von allen anderen ab. Wird als eben dieser obenerwähnte Markenartikel in Talk-Shows platziert.
Erst 17 Jahre alt, strähnige Haare, verschwurbelte Rede, das reicht um bei Harald Schmidt eingeladen zu werden.

Doch was macht Harald Schmidt? Statt gnadenlos zu Punkten, kuschelte der sonst so angriffige Spätschichtler anscheinend mit Hegemann („Mit 17? Da hatte ich noch Träume.“), und wirbt auch noch für ihre Plagiatsarbeit. („Kaufen sie das Buch und unterstützen Sie eine junge hoffnungsvolle aufstrebende Künstlerin …“).

Bei genauerem Hinsehen (und vor allem Hinhören) wird einem allerdings klar, wie Harald Schmidt mit seinen gezielten Fragen und spitzen Bemerkungen die Ahnungslosigkeit von Hegemann aufdeckt.

Hier die Sendung zum Nachschauen bei Deef Pirmasens, dem Blogger der die ganze Plagiatsdiskussion ins Rollen brachte.

Und warum bleibt Hegemann denn auch nach Bekanntwerden des Abschreibe-Skandals bis 18.2. auf der Liste der Nominierten?
Rechtlich ist alles geklärt und Skandale fördern die Publizität. Dadurch schauen jetzt viele gespannt auf den 18.3., obwohl AXOLOTL ROADKILL gemäss Online Voting (http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/ Voting … ) bereits im hinteren Regal steht.

Lesebefehl:

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Mediale Gesundheitsschelte vom (Vertrauens)arzt

Heute bin ich über diesen Artikel gestolpert («Federer muss seine Mädchen mit einer Maske schützen»)

(Bild: www.derbund.ch)
Unter dem schweizerisch illustren Familienfoto, mit ungeschützten Zwillingen, feuert der Zürcher Sportarzt Heinz Bühlmann eine Breitseite gegen den gesundheitlich angeschlagenen Roger Federer.

«Roger wäre gut beraten, im Umgang mit seinen kleinen Schätzchen eine Schutzmaske zu tragen», sagt der Vertrauensarzt von Martina Hingis.

Oha, Vetrauensarzt einer Tennisspielerin also, ja dä chunnt druus.
Aber eigentlich hätte ich statt von einem renomierten Knie-Chirurgen hier eher ein Statement vom (Viren-Experten) Beda Stadler erwartet.

Einige Klicks weiter im Netz fällt auf, dass wenn in CH irgendwo ein Sportler medizinisch angeschlagen ist,  oft auch der Name Bühlmann auftaucht.

Wie hier beim erkrankten David Degen:
Pfeiffersches Druesenfieber kann YB den Titel kosten
.

(Bid: www.derbund.ch)
Und wer klagt an? Richtig. Der renommierte Zürcher Sportarzt Heinz Bühlmann.

«Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass sich noch weitere Spieler mit dem Virus infiziert haben», sagt Bühlmann gegenüber DerBund.ch/Newsnetz.
[…]
«Bei solchen Symptomen, wie sie Degen schon vor dem Spiel gegen Luzern hatte, denkt man im Übrigen viel zu wenig an die Möglichkeit des Pfeifferschen Drüsenfiebers», gibt Bühlmann zu bedenken. Der Mann, der einst auch über Jahre die Stadtrivalen GC und FCZ betreut hatte, macht damit indirekt auch der medizinischen Abteilung von YB einen Vorwurf.

Jedenfalls scheint er von ziemlich vielen Promis der Vertrauensarzt zu sein.  Wie hier im 2003 bei den Yakin Brüdern:

Fussball: Hakan Yakins Leistenbruch operiert
«Es hat sich bestätigt, dass es sich um einen klassischen zweifachen Leistenbruch handelte», erklärte Hakan Yakins Vertrauensarzt Heinz Bühlmann.
[…]
Yakins neuer Verein Paris St-Germain hatte bei der FIFA einen offiziellen Vorbehalt gegen den Transfer des Ex-Baslers eingereicht, weil sich dieser gegen den Willen PSGs operieren liess.

Er hat das aber nicht selbst geflickt, sondern assistierte lediglich dem anerkannten Leistenspezialisten Dr. Heinz Wehrli. Möglicherweise hielt er die Videokamera, mit der die Operation zu Beweiszwecken aufgenommen wurde.

Aber ich will hier nicht einen anscheinend anerkannten Knie-Chirurgen schlecht machen, es fällt halt nur auf, dass im Zusammenhang mit Meldungen von Sportler-Wehwehchen in den Medien oft auch der Name Bühlmann auftaucht.
Beispiele:

Der nachfolgende WOZ-Bericht aus dem Jahre 2004 porträtiert und zeichnet pointiert ein Bild von Bühlmann zwischen (Zitat) „Vaterersatz“ und „Mediengeil“.

[weiter lesen …]

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Rentenklau und linke Diebe

Was diese Tage nicht alles geklaut wird. Daten von Steuersündern für ausländische Staatskassen, Steuergelder zur Erhaltung der Banken-Bonikultur, ganze Bloggertextpassagen für das PapaCopyPasteWerk eines für den Buchpreis nominierten Teenagers.

Und nun das!

(bilder geklaut verlinkt via 20min.ch)

Nachdem ja in der Musikwelt ganze Intros und Riffs geklaut neu interpretiert werden und in der Literatur eine hoffnungsvolle Generation von Plagiatschreiberlingen heranwächst,
so entdeckt die Politik diese Technik immer breiter auch für sich.

Spätestens seit die FDP sich letzte Woche mit diebischen Panzerknackern (beschriftet mit SGB, SP und UNIA) auf den Plakatwänden zu Wort meldete, schlägt mir diese Abstimmung auch schon wieder auf den Magen. Das ist eine Verunglimpfung, wie ich es von den Liberalen nicht erwartet hätte!

Zum Vorwurf des Sujet-Klaus sagt Kampagnenleiter Urs Rellstab von der Economiesuisse (20min.ch):
„Wir haben mit dem Sujet gespielt, wie das heutzutage häufig gemacht wird. Es gibt keinen Schutz von Ideen.

Autsch! Da können wir ja nebem dem Bankkundengeheimnis auch noch gleich das Urheberrecht aufheben und müssten uns nie mehr aufregen über Copyright, Plagiate und Rentenklau.

Ich bin ja seit der Lancierung der Initiative zum neuen BVG Umwandlungsatz unschlüssig, was ich nun auf meinen Abstimmungszettel schreiben soll.

Mit NEIN unterstütze ich den sozialen Aspekt, in dem der Pensionär in 2 Jahren immer noch genau so viel erhält, wie sein bereits pensionierter Nachbar.

Mit JA unterstütze ich die Finanzierbarkeit der 2. Säule, die an die unbestritten gestiegene Lebenserwartung angepasst werden muss, so dass der Schoggi-Kuchen dann für alle bis ans statistisch belegte Lebensende reicht.

Nur frage ich mich halt schon, wieviel Geld die Pensionskassen den Versicherten klauen, denn irgendwie wollen die vielen Anlageberater und Verwaltungsmandate ja finanziert sein.

Leider sind mir die grossen Parteien mit ihren marktschreierischen Plakaten nun auch keine grosse Entscheidungshilfe. Denn statt mit schlüssigen Argumenten wird ein regelrechter Zickenkrieg um ein und das selbe Kampagnensujet betrieben: Dem Stimmbürger wird sein Geld aus der Tasche gezogen, egal ob er nun mit JA oder NEIN stimmt.

Einen ganz neuen Entscheidungsaspekt fand ich dann via blog von Harald Jenk:

Rudolf Strahm, ehem. Preisüberwacher schreibt in in der neuesten Ausgabe von M&W, der Mitgliederzeitung des Mieterverbandes unter anderem:

[Pensionskassen] Im Griff der Finanzmarkt-Berater
„Wie  ist  es  zu  dieser  Investitionsverschiebung  – weg vom Wohnungsbau,
hin zu spekulativen und riskanten Finanzmarktanlagen – gekommen?  Der
Druck  kam  in  der  eidgenössischen BVG-Kommission  ausgerechnet  von
jenen Pensionskassenberatern, Asset Managern und Bankiers, die am mei-
sten an den Finanzmarktanlagen der Pensionskassen  verdienen. Sie  bilde-
ten  eine  Subkommission,  nahmen noch  weitere  «Spezialisten»  der  Fi-
nanzmarktszene hinzu und  schlugen die  erwähnte  Liberalisierung  in Rich-
tung  mehr  Finanzmarktspekulation vor.  Die  fachlich  überforderte  BVG-
Kommission segnete diese neuen Anlagerichtlinien  im BVV-2  im Juli 2008
diskussionslos ab. Darauf wurden sie auf Antrag des interessehörigen Bun-
desrats  Couchepin  ausgerechnet  am Vorabend  der  Finanzkrise,  nämlich
Mitte  September  2008,  defnitiv  verabschiedet. Die Pensionskassen sind zu
einem Selbstbedienungsladen  von  Vermögensverwaltern, Asset Managern,
Anlageberatern  geworden.  Die  Verwaltungskosten  betragen  heute  durch-
schnittlich 770 Franken pro Versicherten  und  Jahr.
Die  Jungen  zahlen  am meisten, weil sie noch lange einzahlen müssen. Wer heute
25jährig ist, muss mit diesem System  in  seinem  Leben über 30’000 Franken an
Verwaltungs- und  Vermögensverwaltungskosten mitfinanzieren!“

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=zlhBxnhCJCU&feature=related]

Und das schreibt man in der Blognachbarschaft zum Klauen im Speziellen und Banken im Allgemeinen:

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Plagiat! Alles nur geklaut, oder Frau Wetterfest goes Hegemann

Gestern Abend, kurz nach elf. Frau Wetterfest klopfte sich den Schnee aus der Schürze. Sie war wieder einmal seit langem vom Dach in meine Wohnung herabgestiegen, hatte wohl Lust auf eine Tasse Kaffee. Doch damit lag ich so ziemlich daneben.
„Ich schreibe ein Buch“, verkündete sie fröhlich.
„Oh, oh“, rutschte es mir heraus und ich blickte auf ihren vereisten Staubwedel. Irgendwie wird sie ihrem Namen immer gerechter.
„Und Sie“, Frau Wetterfest wedelt in meine Richtung, „Sie helfen mir dabei!“
Sie rutschte neben meinen Schreibtisch und stützte sich auf die Arbeitsplatte. An ihren hochgesteckten Haaren baumelten kleine Eiszapfen, deren Agregatszustand rasch in Flüssig überging und sich als kleine Wasserlache neben meiner Maus manifestierte.
„Ich? Helfen? Aber wie sollte ich …“
„Na, sie betreiben doch eine Bloghütte.“
„Ja schon, aber Bücher schreibt man …“
„Paperlapapp“, unterbrach mich Frau Wetterfest und hatte dabei so ein feuriges Glitzern in den Augen.
„Sie kennen doch sicher viele Blogs mit vielen schönen Texten.“
„Nun ja, da gibt es schon einige …“
„Eben! Und da bedienen wir uns jetzt und basteln daraus ein Buch.“
Frau Wetterfest wischte mit dem Lappen meinen Schreibtisch trocken und legte eine A4 Seite auf die Arbeitsplatte.
„Ich gebe den Kontext vor uns sie kopieren den Rest aus all diesen geistreichen Blogs zusammen.“
Ich glaube, die Kälte auf dem Dach bekommt Frau Wetterfest doch nicht so gut.
„Das geht nicht, das wäre ein Plagiat, Diebstahl am geistigen Eigentum“, belehrte ich sie und zog meine Maus aus der Gefahrenzone ihrer Eiszapfen.
„Aber nein. Lesen sie mal das hier. Ich habe zwar keinen einflussreichen Papa, aber ich habe ja Sie, und dann suchen wir uns auch so einen Verlag, der mein tolles Buch verkauft. Damit gewinne ich dann sicher auch den Wurlitzerpreis“.
„Pulitzerpreis“, dachte ich laut, doch schon sprudelte es weiter:
„Alles im Internet ist frei verfügbar, jeder darf und kann sich ungeniert an Ideen anderer bedienen. Es ist nicht Diebstahl, sondern Inspiration.“ Das letzte Wort gedehnt, mit hochgezogenen Augenbrauen.

Die Kälte. Es musste die Kälte sein, die Frau Wetterfests Sinne verwirren liess.
Ich versuchte es noch mit Argumenten wie, Inspiration sei nicht 1:1 Abkupfern und wenn doch, dann bitte mit Zitatsverweis und Quellenangabe und Druckrechte einholen.
Doch sie redete sich in Fahrt: „Also diese Hegemann hat mit diesem ganzen Copy-Paste Exzess ganz schön viel Aufmerksamkeit gezogen.“

Ich stand auf, schnappte mir ihrer Schürze und zog sie in die Küche. Dort schenkte ich ihr eine Tasse heissen, dampfenden Kaffee ein und hoffte, dass wenn schon nicht die Jury der Leibziger Buchmesse, dann wenigsten Frau Wetterfest wieder zur Vernunft kommen würde.

***

Hintergründiges zum Plagiatvorwurf an Helene Hegemann.
(„Sie kopiert, klaut und sagt, das sei ganz normal“ – BazOnline.ch):

Axolotl Roadkill – Roman Kurzbeschreibung bei buecher.de:

‚Schreckliche Leben sind der größte Glücksfall‘, schreibt die 16jährige Mifti in ihr Tagebuch. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie in Berlin, und als ‚pseudo-belastungsgestörtes‘ Problemkind durchläuft sie nach ‚Jahren der Duldungsstarre‘ gerade eine extrem negative Entwicklung.

Sehr hübsch verschwurbelte Beschreibung für den deftigen Inhalt.
So sind denn die Rezensenten auch voll des Lobes , wie hier Maxim Biller von der Frankfurter Allgemeinen:

Glauben, lieben, hassen

Ein deutsches Romandebüt mit einer solchen Kraft hat es lange nicht gegeben: Helene Hegemanns „Axolotl Roadkill“ ist ein Buch der Revolte gegen die Welt der Erwachsenen.
[…]

Tja, wenn Helene Hegemann die Texte nun wenigstens selber (v)erbrochen hätte,  doch Deef Pirmasens deckt in seinem blog „Die Gefühlskonserve“ schonungslos die ganze Wahrheit über den aus dem Netz zusammengeklickten Roman auf.

Alles nur geklaut

„[…]Ich bin begeistert und frage mich, wie ein 17jähriges (bzw. als sie es schrieb, war sie 16) Kind so etwas schreiben kann. Ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass sie sich mit Stoffen wie Heroin und Orten wie dem unvermeidlich vorkommenden Berghain auskennt?
[…]
Helene Hegemanns Quasi-Eingeständnis “ich bediene mich überall” kann nicht als Rechtfertigung herangezogen werden. Es stellt sich viel mehr die Frage, warum andere Rezensenten an dieser Stelle nicht begonnen haben, Lunte zu riechen. Eine Google-Suche hätte sie zu Airens Blog und darin zu seinem Roman geführt.

Vor allem bediente sie sich beim Blogger Airen ganzer Textpassagen und Wortschöpfungen, ohne sie gross umzuschreiben:

Helene Hegemann

“Meine Existenz setzt sich momentan nur noch aus Schwindelanfällen und der Tatsache zusammen, dass sie von einer hyperrealen, aber durch Rohypnol etwas schlecht aufgelösten Vaselintitten-Installation halb zerfleischt wurde.”

Vergleich mit Airens Blogtext Einerseits vom 28. Mai 2009:

“…für Erwachsene, mit farbigem Schattenspiel auf hyperrealen aber durch Rohypnol etwas schlecht aufgelösten Vaselintitten, …“

(Quelle: Deef Pirmasens, Alles nur geklaut)

***

[Update 12.2.10: Echo aus der Blognachbartschaft]

  • Gedenkminute im FEUILLES ET TON bei Cronenburg via Zappadong
    „Wer an dieser Gedenkminute fürs deutsche Feuilleton, den Preis der Leipziger Buchmesse und die Rechtsverluderung in der Buchbranche teilnehmen möchte, braucht nur den hier angeschlossenen Text zu plagiieren, ohne eine Quelle zu nennen […]“

***

Pressespiegel zum Thema:

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Take it easy – how to win an "Egon"

(via persoenlich.ch)

Regula Fecker, Partnerin der Werbeagentur Rod, wurde zur Werberin des Jahres 2010 gewählt und kann sich nun einen „Egon“ ins Regal stellen. Sie ist massgeblich verantwortlich für die (hier bereits erwähnte) Präventionskampagne „Slow down. Take it easy“.

Die aufwendig gestaltete Kampagne, gut vermarktet durch Plakate, Internetseite und Werbespots (bei PRO7 wurde gemäss Rod im Dezember 2009 dazu 6 mal ein ganzer Werbeblock eingesetzt) hat durch den gleichnamigen Song (Produzent: Roman Camenzind/ Interpreten: Da Sign & The Opposite), der es sogar in die Hitparade schaffte (ok, Coca und Co. machens vor), für grosse Aufmerksamkeit gesorgt.

Wie es Schutzengel Franky Slow Down zum Sänger einer schweizer Rockband schaffte:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=7jEPHOUj3wY]

Gewisse Ähnlichkeiten zwischen Franky und „The Dude“ aus  Big Lebowski sind gemäss interview mit Regula Fecker kein Zufall. 🙂

Und Franky ist populär, jedenfalls im Web2.0, wo er bereits über 12’000 Fans auf Facebook hat.

Aprospos Dude: „The Big Lebowski“ inspirierte auch zu einer Pseudoreligion und so mancher Bloghüttennachbar (zum Beispiel BodenständiX) outed sich die Tage als Anhänger des Dudeismus.

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Feuchtgebiete

Der heutige Tag hat wirklich nichts mit Charlotte Roches gleichnamigem Roman zu tun, in dem sich die Autorin anscheinend selber verirrte,  nein, heute ist Welttag der Feuchtgebiete, und der wird seit 1997 jährlich am 2. Februar begangen, im Gedenken an die Ramsar-Vereinbarung der UNESCO. Der Tag soll die öffentliche Wahrnehmung des Wertes und der Vorzüge von Feuchtgebieten verbessern.

Die Ramsar-Konvention wurde am 2. Februar 1971 geschlossen und ist damit eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Umweltschutz. Die Bezeichnung „Ramsar“ rührt von der gleichnamigen Stadt im Iran, in der die Vertragsverhandlungen stattfanden. Die Konvention trat 1975 in Kraft.

Dabei handelt es sich um ein Rahmenprogramm zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebieten als Regulatoren für den Wasserhaushalt und als Lebensraum für eine besondere Pflanzen- und Tierwelt. Bis heute betrifft das über 1’800 Gebiete in 159 Ländern.

In der Schweiz gibt es 11 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von 8’676 Hektaren.

Mündung der Rhone in den Genfersee


Während die einen Feuchtgebiete erhalten möchten, wollen andere versteckte Geldsümpfe trocken legen.

(Bild: www.lustiges-taschenbuch.de)

So wurde privat gesammeltes Wasser heimlich an den heimischen Staatsausgleichsbecken vorbei in durch das Stauseegeheimnis geschützte Oasen geleitet. Leider gibt es aber geschasste Wassermeister, die nun das Wissen über die versteckten Flussbette an die Hüter der Ausgleichsbecken verhökern. Pech für die kriminellen Flussbiber, und ein Riesengeschrei überforderter Schweizer Wasserhüter, die ihre Felle im Wirbel der Ereignisse bereits davonschwimmen sehen.

blog2blog Liste zum Thema Bankdaten

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