Nichts ist unmöglich. Toyota und das denkende Auto.


(Bild: auto-iq.ch)

Denkt ihr Auto mit? Dieser Frage begegnete ich bereits hier im November 2009.

Heute denke ich: „Hoffentlich nicht!“ und blicke besorgt auf die jüngsten Probleme beim japanischen Autobauer Toyota.
Wenn sogar der japanische Auto Kaiser Toyoda persönlich in USA zu Kreuze kriecht, dann steht es wohl wirklich schlimm um den momentanen Qualitätsstandard der Nummer zwei unter den führenden Automobilherstellern.
Toyota zahlt den Preis einer ungezügelten Expansionsstrategie.

Nachzulesen bei „Zu viel Gas„. Ein kritischer Artikel bei zeit.online zu Risiken globaler Expansion in der Automobilindustrie.

Fahrer Assistenz Systeme – Segen oder Fluch?


Toyota Pic Nic (Bild: wikipedia)

Bei meinem Toyota Pic Nic aus den späten Neunzigern fällt ab und zu (verschmutzte Sensoren) das Antiblockiersystem (ABS) aus, d.h.es wird abgeschaltet und ein oranges Lämpchen leuchtet. Das ist noch kein Grund zur Panik, denn diese Art „Bremshilfe“ kann man fahrtechnisch ausgleichen.


Toyota iQ (Bild: ZeitOnline)

Bei den neusten Modellen von Toyota allerdings spielen auf einmal Gas (div. Modelle) und Bremsen (Modell Prius) verrückt, zwei elementare Funktionsmechanismen, mit denen man ein Fahrzeug willentlich und direkt kontrollieren kann.
Doch heute sind Gas und Bremse ja auch nicht mehr rein mechanisch über Seilzüge mit den Pedalen verbunden, nein, da sorgt viel Sensorik und ein paar Servomotörchen für komfortable Bedienung.
Und mit zunehmendem Einsatz elektronischer Mess- und Regeltechnik werden die Fahrzeuge halt auch Störungsanfälliger.
Das darf aber nicht dazu führen, dass das Fahrzeug selber denkt und lenkt!

Aber genau das scheint mir bei den jüngsten Vorfällen mit Toyota der Fall zu sein. Das Problem ist meiner Meinung nach nicht im mechanischen Verschleiss, sondern eher bei fehlerhafter Software und Elektronik zu suchen!

Und bisher kennt man die genauen Umstände immer noch nicht! Und weil man was tun muss, auch wenn man nicht Ford heisst, so übt man sich in Symptombekämpfung:

Ein kleines Metallklötzchen, ein »Distanzstück« soll die Reibung bei inkriminierten Gaspedalen verringern und so weitere Problemfälle ausschließen.
(Zitat aus Zu viel Gas, zeitonline)

Doch hat nur Toyota solche Probleme? Oder treten bei anderen Herstellern die Mängel einfach nicht gehäuft auf? Wieviele Kunden werden heute mit sogenannten „Phänomenen“ wieder nach Hause geschickt?

Wenn die Elektronik verrückt spielt

Und nun wieder zurück zum denkenden Auto. Was passiert, wenn die Elektronik austickt und einem das Lenkrad herumreisst, oder in starkem Verkehr auf der Autobahn eine Vollbremsung auslöst?

Früher hiess es: „Achzigjähriger hat Gas mit Bremse verwechselt.“
Da kann man sich heute nicht mehr so sicher sein, möglicherweise war’s das Auto selber!

Posted by bobsmile

7 comments

Sollte die Frage nicht lauten: Denken Sie beim Autofahren mit? 😉

… und die Antwort: Nein, ab jetzt bete ich.
😉

das stell ich mir immer wieder die frage, will ich:
a) ein neues ”high-tech auto“ mit dem von dir beschriebenen techniken und habe dafür immer wieder ausfälle. spare dafür im normalfall einiges an treibstoff was wiederum der umwelt zugute kommt.
b) oder will ich eine alte kiste, welche weniger high-tech schnickschnack eingebaut hat und auch fast einwandfrei läuft dafür zum teil soviel treibstoff schluckt, dass der tankanzeige zugeschaut werden kann.

zurück zu deiner frage wenn die elektronik verrückt spielt: da wird es immer noch heissen der fahrer ist schuld… die autobauer lehen da soviel ich mitbekommen habe die verantwortung z.b für spurassistenten, abstandautomatik, etc ab.
egal was kommt der fahrer ist schuldig…

Lieber Klaeui,
vergleichst du da jetzt nicht Äpfel mit Birnen?
Einverstanden, mein PicNic hat zuverlässige 200000km auf dem Tacho, futtert dafür 9Liter auf 100km. Mit Eco Drive kann ich es auf 8Liter drücken.
Ab heute bin ich wieder mit dem Motorrad unterwegs (6L/100km).

Wenn ich gemäss deinen Angaben einmal im Monat zur Werkstatt fahren muss, ist das nicht gerade spritsparend.
Ich habe auch nichts gegen moderne Fahrzeuge, die zum Beispiel durch Hybridantriebstechnik (Unterstützung durch Elektromotor) auf 3Liter/100km Verbrauchswerte kommen.
Allerdings hat das auch nichts mit den FAS (Fahrer-Assistenz-Systemen) zu tun. Diese Systeme greifen in die Kontrolle des Fahrers ein und können eben diesen übersteuern!

Wenn zum Beispiel die geregelte Einspritzpumpe ausfällt, bleibt das Fahrzeug stehen oder läuft gar nicht an. Wenn aber die Steuerung des Bremskraftverstärkers beim Prius (Hybrid) ’ne Macke hat und das Betätigen der Bremse im Moment für nicht oportun hält, dann ist das fahrlässige Gefährdung von Lebewesen.
Oder wenn der Spurassistent ein Ausweichen des Fahrers als unerlaubtes Verlassen der Fahrspur taxiert und dabei durch einen Steuerungsfehler das Lenkrad „blockiert“?
Ich bezweifle nicht, dass FAS ein Fahrzeug sicherer machen kann. Allerdings steigt die Anforderung an die Qualitätssicherung.
In der Fliegerei zum Beispiel werden Systeme doppelt und dreifach abgesichert, aber das hat natürlich auch seinen Preis.

Zur Schuldfrage: Falls ein Unfall „Systembedingt“ verursacht wurde, dann hat sehr wohl der Hersteller ein Problem! Herr Toyoda ist sicher nicht freiwillig nach Washington gepilgert, um sich den ungemütlichen Fragen der Abgeordneten zu stellen. 😉

@ bobsmile: ja ich bin etwas vom thema abgekommen 🙂
mein wagen braucht nochmals etwas mehr, komme im schnitt auf 14l/100km 🙁

das problem der hybridfahrzeuge ist immer noch, dass diese zu teuer sind, resp. die umweltverschmutzenden fahrzeuge immer noch zu einem kostengünstigen preis erkäuflich sind.

aber zurück zum fas: ich bin ja eigentlich auch dafür, dass alle neuen fahrzeuge solche fas eingebaut haben sollen, immerhin kann die sicherheit im normalfall erhöht werden. nur auch funktionieren sollten diese helferlein einwandfrei.

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