Tag: 28. Februar 2010

Nichts ist unmöglich. Toyota und das denkende Auto.


(Bild: auto-iq.ch)

Denkt ihr Auto mit? Dieser Frage begegnete ich bereits hier im November 2009.

Heute denke ich: „Hoffentlich nicht!“ und blicke besorgt auf die jüngsten Probleme beim japanischen Autobauer Toyota.
Wenn sogar der japanische Auto Kaiser Toyoda persönlich in USA zu Kreuze kriecht, dann steht es wohl wirklich schlimm um den momentanen Qualitätsstandard der Nummer zwei unter den führenden Automobilherstellern.
Toyota zahlt den Preis einer ungezügelten Expansionsstrategie.

Nachzulesen bei „Zu viel Gas„. Ein kritischer Artikel bei zeit.online zu Risiken globaler Expansion in der Automobilindustrie.

Fahrer Assistenz Systeme – Segen oder Fluch?


Toyota Pic Nic (Bild: wikipedia)

Bei meinem Toyota Pic Nic aus den späten Neunzigern fällt ab und zu (verschmutzte Sensoren) das Antiblockiersystem (ABS) aus, d.h.es wird abgeschaltet und ein oranges Lämpchen leuchtet. Das ist noch kein Grund zur Panik, denn diese Art „Bremshilfe“ kann man fahrtechnisch ausgleichen.


Toyota iQ (Bild: ZeitOnline)

Bei den neusten Modellen von Toyota allerdings spielen auf einmal Gas (div. Modelle) und Bremsen (Modell Prius) verrückt, zwei elementare Funktionsmechanismen, mit denen man ein Fahrzeug willentlich und direkt kontrollieren kann.
Doch heute sind Gas und Bremse ja auch nicht mehr rein mechanisch über Seilzüge mit den Pedalen verbunden, nein, da sorgt viel Sensorik und ein paar Servomotörchen für komfortable Bedienung.
Und mit zunehmendem Einsatz elektronischer Mess- und Regeltechnik werden die Fahrzeuge halt auch Störungsanfälliger.
Das darf aber nicht dazu führen, dass das Fahrzeug selber denkt und lenkt!

Aber genau das scheint mir bei den jüngsten Vorfällen mit Toyota der Fall zu sein. Das Problem ist meiner Meinung nach nicht im mechanischen Verschleiss, sondern eher bei fehlerhafter Software und Elektronik zu suchen!

Und bisher kennt man die genauen Umstände immer noch nicht! Und weil man was tun muss, auch wenn man nicht Ford heisst, so übt man sich in Symptombekämpfung:

Ein kleines Metallklötzchen, ein »Distanzstück« soll die Reibung bei inkriminierten Gaspedalen verringern und so weitere Problemfälle ausschließen.
(Zitat aus Zu viel Gas, zeitonline)

Doch hat nur Toyota solche Probleme? Oder treten bei anderen Herstellern die Mängel einfach nicht gehäuft auf? Wieviele Kunden werden heute mit sogenannten „Phänomenen“ wieder nach Hause geschickt?

Wenn die Elektronik verrückt spielt

Und nun wieder zurück zum denkenden Auto. Was passiert, wenn die Elektronik austickt und einem das Lenkrad herumreisst, oder in starkem Verkehr auf der Autobahn eine Vollbremsung auslöst?

Früher hiess es: „Achzigjähriger hat Gas mit Bremse verwechselt.“
Da kann man sich heute nicht mehr so sicher sein, möglicherweise war’s das Auto selber!

Posted by bobsmile in nachdenksachen, 7 comments